Hofburg-Betriebsgesellschaft muss zu ihrem Wort stehen
Täuschungsversuch in Sachen Korporationsball darf nicht hingenommen werden. Die Hofburg-Betreiber stehen der demokratischen Öffentlichkeit im Wort.
Aufdeckungsartikel von Philipp Sonderegger
Der Umfaller der Hofburg-Betriebsgesellschaft in Sachen Korporiertenball muss umgehend rückgängig gemacht werden. Die Hofburg-Betreiber stehen dem demokratischen Österreich im Wort. Ein Bruch des Versprechens, die Pforten der Hofburg nicht mehr für rechtsextrem durchsetzte Vereinigungen zu öffnen, käme einer Riesenblamage für die Republik gleich und ist durch nichts zu rechtfertigen.
Der Täuschungsversuch durch die FPÖ ist leicht zu durchschauen. Der neue Name des Korporationsballs ändert nichts daran, dass es noch immer derselbe Ball ist. Auch der „neue“ Veranstalter, die FPÖ, ist in Wahrheit der alte. Denn Faktum ist, dass die Korporierten bedeutende Teile der FPÖ übernommen haben und jetzt dafür sorgen, dass die FPÖ den Korporationsball übernimmt. Am rechtsextrem durchsetzten Charakter des Balls ändert sich dadurch nichts. Ebensowenig ändert sich etwas an der „politischen und medialen Dimension“ des Balls. Diese Dimension war ausschlaggebend für den am 1. Dezember 2011 von den Hofburg-Betreibern gefällten Beschluss, „für den Korporationsball nach der Ballsaison 2012 nicht mehr als Veranstaltungsstätte zur Verfügung zu stehen“. Zu diesem Beschluss muss die Hofburg stehen, denn sie ist damit auch gegenüber der Öffentlichkeit eine Verbindlichkeit eingegangen.
Die Geschäftsführung der Hofburg-Betreibergesellschaft führt die Öffentlichkeit gleich doppelt in die Irre: Sie verschweigt den offensichtlichen Täuschungs- und WKR-Tarnungsversuch durch die FPÖ und sie tut darüber hinaus so, als wäre es normal, wenn eine Partei einen Ball in der Hofburg ausrichtet. Tatsache ist jedoch, dass die FPÖ die einzige Partei ist, die 2013 im Veranstaltungskalender der Hofburg als Ball-Veranstalterin aufscheint.
SOS Mitmensch fordert sowohl die Eigentümerin der Hofburg, die Republik Österreich, als auch die Gesellschafter der Hofburg dazu auf, die drohende Blamage für die Republik abzuwenden. Die Hofburg-Betreiber müssen zu ihrem Wort stehen. Das demokratische Österreich hat ein Recht darauf, dass die Pforten der Hofburg gemäß dem Beschluss der Betreibergesellschaft für rechtsextrem durchsetzte Vereinigungen verschlossen bleiben.