Populistenpause: Vom 1. bis 31. März: Keine Aufmerksamkeit für rechte Provokationen in Österreich!
Am 1. März starten wir ein bisher einzigartiges Experiment: Einen Monat lang schenken wir der populistischen und extremen Rechten unsere Aufmerksamkeit nicht. Das bedeutet: kein Posten, kein Teilen, kein Kommentieren, kein Erwähnen, kein öffentliches Empören über rechtspopulistische und rechtsextreme österreichische PolitikerInnen, Parteien und Webseiten. Wir hoffen, dass viele bei dieser Aktion mitmachen!
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Warum eine Populistenpause?
Unsere Aufmerksamkeit ist ein enorm wertvolles Gut. Von diesem hohen Gut hat in den vergangenen 30 Jahren keine politische Gruppierung in Österreich mehr profitiert als die populistische und extreme Rechte. Nun gönnen wir uns im März erstmals für 31 Tage eine Pause – und den Populisten und Extremisten gönnen wir nicht mehr unser wertvolles Gut! Denn nichts fürchten sie so sehr, wie nicht beachtet zu werden. Nichts tut ihnen so sehr weh, wie wenn andere unsere Aufmerksamkeit bekommen und nicht mehr sie.
Was genau ist zu tun?
- Von Mittwoch, den 1. März bis zum Freitag, den 31. März schenken wir der populistischen und extremen Rechten in Österreich unsere Aufmerksamkeit nicht
- Keine Postings über sie auf Facebook.
- Keine Tweets über sie auf Twitter.
- Kein Teilen von Bildern und Videos über sie in diversen Sozialen Netzwerken.
- Kein Eintrag über sie auf Blogs.
- Keine Erwähnung der rechten Provokateure in Kommentaren und kein Kommentieren von Einträgen, Artikeln, Bildern über sie
- Keine Presseaussendung über sie.
- Einzige Ausnahme: Wer persönlich von der populistischen und extremen Rechten verleumderisch angegriffen wird, kann und soll sich natürlich wehren
- Bitte schicke uns Deine Beobachtungen und Erfahrungen. An: [email protected]
- Mit diesem Tool kannst du das Populistenpausen-Logo in dein Profilbild einfügen: https://twibbon.com/support/populistenpause - alternativ kannst du uns Dein Profilbild an [email protected] schicken und wir schicken es dir mit Logo zurück
Wer und was fällt unter die Populistenpause?
Wir wollen niemanden bevormunden, wie breit die Populistenpause anzulegen ist. Für uns ist aber klar, dass die extreme Rechte auf alle Fälle unter die Populistenpause fällt. Darüber hinaus halten wir es jedoch für sinnvoll zu unterscheiden zwischen, auf der einen Seite, der notwendigen Beobachtung und Kommentierung der Regierungsarbeit, und, auf der anderen Seite, dem Auftreten von populistischen und extremistischen Akteuren, die nicht in Regierungsverantwortung sind. Für Kritik an der Regierungsarbeit wird es von unserer Seite keine Pause geben, auch wenn sich einzelne Regierungsmitglieder auf populistischen Pfaden bewegen.
Ist Kritik an der extremen Rechten nicht wichtig?
Wir wollen kein Ende der Kritik an der populistischen und extremen Rechten in Österreich. Wir wollen nicht, dass Rechtsextremismus verharmlost, ignoriert oder gar normalisiert wird. Wir werden weiterhin vehement dagegen ankämpfen, dass Rechtsextreme in Machtpositionen gelangen. Aber dieser eine Monat Pause ist ein dringend notwendiger Impuls! Er wird unser Bewusstsein schärfen, wie Populisten und Extremisten mit unserer Aufmerksamkeit und Empörung spielen. Und er wird uns helfen, mehr Klarheit zu gewinnen, welche Reaktion den rechten Provokateuren schadet und welche ihnen nutzt.
Warum wird die Populistenpause nicht einfach werden?
Populisten haben Methoden perfektioniert, wie sie unsere Aufmerksamkeit ködern und uns aus der Reserve locken können. Populisten wissen, wie sie für Gesprächsstoff sorgen. Sie werden auch und gerade im März nichts unversucht lassen, um weiterhin im Gespräch zu bleiben. Doch für 31 Tage stellen alle, die sich an der Aktion beteiligen, andere Dinge in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit. Egal welche neuen Maßstäbe die populistische und extreme Rechte in Sachen Rassismus, Diffamierung, Lüge, Korruption und Peinlichkeiten setzt – wir schenken ihnen unsere Empörung nicht!
Ein paar Tipps für Dich, damit unser einzigartiges Experiment funktioniert:
- Ruf Dir ins Bewusstsein, dass die Aufmerksamkeit, die du rechten Provokateuren schenkst, für sie zumeist eine Belohnung ist. Doch du willst sie nicht belohnen.
- Ruf Dir auch ins Bewusstsein, dass wir schon alles kennen, was die rechten Provokateure tun: Wir kennen die Schlagzeilen, die sie provozieren. Wir kennen die Ungeheuerlichkeiten, die sie immer wieder von sich geben. Wir kennen die Menschenverachtung und Skrupellosigkeit, mit der sie ihr Programm durchziehen und die sie zu ihrem Programm gemacht haben. Wir kennen ihre Menschenfeindlichkeit, ihren Rassismus, ihren Versuch immer wieder neue Keile zwischen die Menschen zu treiben. Wir kennen ihre nationalen und internationalen rechtsextremen Vernetzungen. Und wir kennen die Abläufe ihrer Veranstaltungen und Reden.
- Damit Dir der Populisten-Entzug leichter fällt, fang am besten schon vor dem 1. März damit an.
- Statt auf rechte Provokateure öffentlich zu reagieren, mach Dir private Notizen, wenn Dich etwas bewegt. Du kannst uns Deine Notizen gerne zuschicken. Aber verkneife Dir Postings, Tweets, Kommentare, etc., ganz egal wie arg die Provokation ist. Die Populisten werden alles tun, um Deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Lass sie ins Leere laufen.
- Sei ruhig stolz auf Dich, wenn Du etwas nicht postest, obwohl es Dich in den Fingern juckt.
- Und sei stolz auf Dich, wenn Du stattdessen etwas postest, das Du gut findest, das Dir gefällt, das Du empfehlen magst.
- Bitte schicke uns Deine Beobachtungen und Erfahrungen. Und berichte uns über Deine starken und schwachen Momente. An: [email protected]
- Trage Dich in unseren Newsletter ein, damit wir Dich auf dem Laufenden halten können: http://www.sosmitmensch.at/site/newsletter
- Wir garantieren Dir: Du versäumst im März nichts. Wir werden uns einen Monat lang Notizen machen und anschließend öffentlich Bilanz ziehen. Alle Infos findest du auf unserer Webseite.
Schaffen wir das?
Gemeinsam können wir die erste Populistenpause in Österreich schaffen! Bitte mach mit und animiere auch andere dazu, mitzumachen!
Und was kommt nach dem 31. März?
Dann ziehen wir Bilanz! Und dann gehen wir alle hoffentlich ein wenig bewusster mit unserer großen Macht um, Aufmerksamkeit zu schenken oder zu entziehen. Denn die Zukunft unserer Demokratie wird nicht nur an der Wahlurne entschieden, sondern auch indem wir wählen, wem wir wann und wie unsere Aufmerksamkeit zuteil werden lassen.
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