Österreichische Arbeitslose nicht gegen AsylwerberInnen ausspielen
„Die steigende Arbeitslosigkeit ist besorgniserregend, sie darf jedoch nicht dazu führen, dass Menschen, die hier leben, vom grundlegenden Menschenrecht aufs Arbeiten-Dürfen ausgeschlossen werden“, betont SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. Pollak warnt davor, österreichische Arbeitslose gegen Asylsuchende auszuspielen. "Das ist grundfalsch und führt dazu, dass soziale Probleme nicht gelöst, sondern verschärft werden."
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„Das Argument, dass für jeden Asylsuchenden, der einen Job findet, jemand anderer den Job verliert, ist für sich schon eine populistische Vereinfachung, die übersieht, dass Menschen mit unterschiedlichen Qualifikationen auf den Arbeitsmarkt kommen, was sich auch belebend auf diesen auswirken kann. Darüber hinaus wären Asylsuchende auch nach Wegfall des Arbeitsverbots aufgrund des Ausländerbeschäftigungsgesetzes gegenüber anderen Arbeitssuchenden benachrangt“, so Pollak, der auf die deutsche Asylreform verweist. Die von der deutschen Regierung beschlossene Reform sieht vor, dass Asylsuchende nach drei Monaten in allen Bereichen arbeiten dürfen und dass nach 15 Monaten die Benachrangung von Asylsuchenden gegenüber anderen Arbeitskräften aufgehoben wird. „Die deutsche Regierung hat diese Reform zu einem Zeitpunkt in die Wege geleitet, als die Arbeitslosenrate in Deutschland deutlich höher war als jene in Österreich“, betont Pollak. Der SOS Mitmensch-Sprecher fordert, dass „eine von Vernunft motivierte Regelung, wie in Deutschland, auch in Österreich umgesetzt wird“.
SOS Mitmensch hat inzwischen mehr als 14.000 Unterschriften unter einen Erlass, der das Arbeitsverbot für Asylsuchende aufheben soll, gesammelt. Der Erlass und die Unterschriften sollen Sozialminister Hundstorfer nach dem 10. November überreicht werden.
Fragen und Antworten zum Thema Arbeitsmarktzugang von Asylsuchenden
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