
Hassprediger als Wiener Vizebürgermeister untragbar!
SOS Mitmensch protestiert gegen die geplante Ernennung von Johann Gudenus zum Vizebürgermeister in Wien. „Ein Politiker, der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, Hass gegen Menschen aufgrund ihrer Herkunft und Religion zu schüren, ist für politische Ämter ungeeignet. Seine Ernennung zum Vizebürgermeister würde dem Amt und der Stadt Schaden zufügen", kritisiert SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak die Nominierung von Gudenus durch FPÖ-Obmann Strache.
Nominierungsrecht für FPÖ
Die FPÖ hat bei der Gemeinderatswahl in Wien mehr als ein Drittel der Mandate errungen. Damit kann sie laut Stadtverfassung einen Kandidaten für das Amt des Vizebürgermeisters vorschlagen. FPÖ-Obmann Strache will Johann Gudenus auf diesen Posten befördern. Doch Gudenus ist aufgrund seiner Äußerungen und seiner Vernetzung in rechtsextremen Kreisen höchst umstritten.
Völkische Ideologie
„Gudenus steht für skrupellose Hetze, das Verbreiten von Falschbehauptungen und eine völkische Ideologie, die in einer modernen Demokratie nichts verloren hat. Seine Nominierung ist ein erschreckender Beleg für das große Gewicht, das rechtsextreme Kräfte innerhalb der FPÖ unter Obmann Strache errungen haben“, erklärt Pollak.
Schaden für Wien
„Dass der Schaden für Wien vorerst nur ein symbolischer wäre, weil Gudenus von der zukünftigen Stadtregierung wohl keine Handlungsmacht zugeteilt erhält, macht die Sache nicht besser", betont Pollak. Der SOS Mitmensch-Sprecher fordert die FPÖ zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Mandatsmacht und zur Nominierung einer Person ohne rechtsextremem Einschlag auf.
Rassismus, Homophobie und Gewaltfantasien
SOS Mitmensch hat eine Liste mit einschlägigen Zitaten von Gudenus zusammengestellt, die seine „von Rassismus, völkischem Gedankengut, Homophobie und Gewaltfantasien geprägten Einstellungen“ belegen. Darüber hinaus veröffentlicht die Menschenrechtsorganisation eine Liste mit „zwanzig von Gudenus in Umlauf gebrachten Unwahrheiten und Falschmeldungen“.
Zitate von Gudenus:
„Europa ist die Wiege der Weißen. Wir fordern eine europaweit abgestimmte Familien- und Bevölkerungspolitik, mit einem Bekenntnis dazu, dass Europa ‚weiß’ ist.“
RFJ unter Obmann Johann Gudenus, 2004
„Systematischer Umvolkung sofort ein Ende setzen!!“
Johann Gudenus, 30.3.2004
„Tschetschenen sind gefährlich!“
Johann Gudenus, 5.8.2011
„Wenn man Rot und Grün zusammenmischt, erhält man gelb. Und gelb ist die Farbe von Judas, das ist die Farbe des Verrats!“
Johann Gudenus, 28.10.2011
„Der Asyl-Lobby mit ihrem Anführer, dem Quotenübererfüller Bürgermeister Michael Häupl, gehört das Handwerk gelegt!"
Johann Gudenus, 4.1.2012
„Alles, was ausländisch ist, wird mit Geld überhäuft, während die autochthone Bevölkerung ausgepresst und über viele Generationen verschuldet wird"
Johann Gudenus, 29.7.2012
„Ethnomorphose muss um jeden Preis verhindert werden.“
Johann Gudenus, 15.5.2013
„Alarmglocken müssen schrillen, wenn auch Muslime die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten“
Johann Gudenus, 15.5.2013
„Wenn HC Strache den Bundeskanzler stellt, dann heißt es bei Bedarf auch ‚Knüppel aus dem Sack!’“
Johann Gudenus, 12.9.2013
„Menschen, die aus der Türkei kommen, sind Truppen, die Erdogan nach Österreich schickt, um unsere Gesellschaft zu unterwandern“
Johann Gudenus, 20.8.2013
„Der Kniefall der rot-grünen Stadtregierung vor den Moslems ist schändlich“
Johann Gudenus, 4.12.2013
„Anstatt unsere Stadt zu osmanisieren soll Häupl lieber in die Türkei auswandern und dort irgendwo Bürgermeister werden.“
Johann Gudenus, 21.5.2013
„Die mächtige europäische Homosexuellenlobby will eine absolute Gleichstellung von Homosexuellen und Lesben. Es ist schwer vorstellbar, wohin das alles führen wird.“
Johann Gudenus, 11.9.2014
„Asyl ist kein Menschenrecht“
Johann Gudenus, 19.12.2014
20 von Gudenus verbreitete Unwahrheiten:
- „Niemals Teilnahme an internationalem Rechtsextremistentreffen geplant“, 12.3.2015
- „Asylsuchende erhalten mehr als österreichische Pensionisten“, 13.12.2013
- „Islamistisch motivierter Angriff auf Nikolo in Kufstein“, 10.12.2013
- „Kein Nikolo in Kindergärten, keine Kreuze in Klassenzimmern, kein Schweinefleisch in Spitälern - und jetzt nicht einmal mehr Adventkränze mit Kerzen in Schulen.“, 4.12.2013
- „90 Prozent der Asylwerber sind Wirtschaftsflüchtlinge und illegal bei uns“, 28.11.2013
- „Menschen, die aus der Türkei kommen, sind Truppen, die Erdogan nach Österreich schickt, um unsere Gesellschaft zu unterwandern“, 20.8.2013
- „TBC wird durch ungezügelten Zuzug zum Problem“, 6.6.2013
- „Häupl-SPÖ ist von fremden Mächten gesteuerte Marionettentruppe, die Wien osmanisieren will“, 5.7.2013/21.5.2013
- „Häupl will in Wien Türkisch als Erstsprache installieren. Österreichische Lehrer müssen künftig ihren Unterricht in einer Migranten-Sprache, vornehmlich in Türkisch, halten“, 21.5.2013
- „Nichtmuslime werden bei der Einbürgerung benachteiligt“, 15.5.2013
- „Asylwerber haben durch gemeinnützige Tätigkeit nach einem Jahr Arbeit Anspruch auf Arbeitslosengeld“, 9.5.2013
- „Rot-Grün betreibt systematischen Wähleraustausch“, 17.4.2013
- „Asylsuchende sind arbeitsscheu“, 27.2.2013
- „Asylwerber werden in Österreich verwöhnt und mit Geld regelrecht überschüttet“ 26.2.2013/13.12.2013
- „Bezirk Wieden ist Mekka der Kriminellen“, 14.2.2013
- „Votivkirchen-Flüchtlinge sind Illegale, deren Asylansuchen bereits durch die Bank rechtskräftig negativ beschieden wurde“, 17.1.2013
- „Geld, das Asylwerbern zugute kommt, ist beim Fenster hinausgeworfen“, 10.1.2013
- „Fünf Wiener Bezirke haben einen Ausländeranteil von über 40 Prozent“, 30.10.2012
- „Alle Rechte für Ausländer, alle Pflichten für Inländer“, 22.10.2012
- „Wir konnten uns selbst überzeugen, dass keine Verfolgung von Tschetschenen seitens Kadyrow vorliegt“, 7.2.2012
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