
Prof. Ottomeyer: "Arbeitsverbot führt zu Störung der Generationenbeziehung"
Der Psychologe und Autor Prof. Klaus Ottomeyer übt scharfe Kritik daran, dass Asylsuchende durch das Nicht-Arbeiten-Dürfen systematisch infantilisiert und zu abhängigen BittstellerInnen gemacht werden.
Petition für das Arbeiten-Dürfen von Asylsuchenden
„Die Beziehung zwischen den Generationen wird nachhaltig gestört. Während die Kinder, sobald sie in die Schule gehen, einen strukturierten Alltag haben und recht rasch Deutsch lernen, wird den Erwachsenen durch das Arbeitsverbot keine Chance auf einen strukturierten Tagesablauf gegeben. Sie sind zum zu Hause sitzen verdammt und lernen die neue Landessprache langsamer. Plötzlich sind sie von ihren Kindern abhängig. Die Erwachsenen werden entwertet und den Kindern wird eine enorme Last aufgebürdet“, kritisiert der Psychologe.
Ottomeyer verweist darauf, dass das nicht nur den Betroffenen einen großen Schaden zufügt, sondern darüber hinaus in der Bevölkerung die falsche Fantasie nährt, dass Asylsuchende nicht arbeiten wollen.
Prof. Ottomeyer unterstützt die Forderung der von SOS Mitmensch, Integrationshaus und M-Media getragenen Plattform „Machen wir uns stark“, wonach Asylsuchende spätestens 6 Monate nach Asylantragstellung den vollen Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten sollen. Die Plattform wird inzwischen bereits von mehr als 160 Organisationen, die von Gewerkschaften bis hin zur Industriellenvereinigung reichen, unterstützt.