
Zweitschlechteste Lösung ist auch eine schlechte Lösung
SOS Mitmensch unterstützt Minister Kurz in seiner Kritik an der Abschiebung von nicht gut deutsch sprechenden Kindern in die Sonderschule. Das sei „die schlechteste Lösung“. Kritik übt die Menschenrechtsorganisation jedoch daran, dass Kurz nun „die zweitschlechteste Lösung“ umsetzen möchte: den Unterricht von Kindern in abgesonderten Vorschulklassen. SOS Mitmensch plädiert für einen integrativen Ansatz, der ausreichend Sprachförderung begleitend und abwechselnd zum normalen Unterricht vorsieht.
„Der Anspruch für die Kinder in Österreich sollte nicht sein, die zweitschlechteste Lösung umzusetzen, sondern die beste Lösung. Minister Kurz hat selbst vom inklusiven Modell der englischen Abraham-Moss-Gesamtschule geschwärmt. Dort besuchen Kinder und Jugendliche, die kein Wort der Landessprache sprechen, 50% des Normalunterrichts und verbringen die restliche Zeit in Sprachförderklassen. Für SchülerInnen, die sprachlich bereits fortgeschritten sind, erhöht sich der Anteil des Normalunterrichts. Auf diese Weise wird die Einbindung der Kinder und Jugendlichen in die Klassengemeinschaft Schritt für Schritt gestärkt“, erklärt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Darüber hinaus ziele das Modell der Abraham-Moss-Schule auf die Involvierung der Eltern in das Schulgeschehen ab, so Pollak. Das geschehe dort allerdings nicht durch Strafandrohungen, sondern durch intensive Kommunikation von Anfang an sowie durch Einladung zu gemeinsamen Aktivitäten, betont der SOS Mitmensch-Sprecher.
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