
Welle der Solidarität für junge Frau aus Kolumbien
SOS Mitmensch zeigt sich erfreut über die unzähligen Sympathiebekundungen, die die von Ausweisung bedrohte Natalia Zambrano in den vergangenen 24 Stunden erreicht haben. Auch die 29-jährige Wienerin, die vor 11 Jahren aus Kolumbien zum Studieren nach Österreich gekommen ist, ist von den vielen positiven Rückmeldungen überwältigt

„Mit einer solchen Welle an Solidarität habe ich nicht gerechnet. Ich weiß gar nicht, wie ich mich bedanken soll“, so Natalia Zambrano. „Zu spüren, dass viele Leute mit mir fühlen, gibt mir neue Kraft. Das ist so wichtig für mich, nach den schmerzhaften letzten Monaten, in denen ich alles versucht habe, um mein Leben hier fortsetzen zu können, aber immer wieder gegen eine bürokratische Mauer gerannt bin.“
Die Welle der Solidarität mit Natalia Zambrano hat auch die Facebookseite von Integrationsstaatssekretär Kurz erfasst. Dutzende Menschen machen dort ihrem Ärger darüber Luft, dass die junge Frau, die seit 11 Jahren in Österreich lebt, zwei Studien erfolgreich abgeschlossen und sich gemäß ihrer Studienqualifikation Jobzusagen erarbeitet hat, jetzt Österreich verlassen muss. Das System der Rot-Weiß-Rot-Karte, das für StudienabsolventInnen ein unrealistisches Einstiegsgehalt von knapp 2000 Euro vorschreibt, wird heftig kritisiert.
SOS Mitmensch fordert eine Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte. Der Fall von Natalia Zambrano zeigt, dass die Rot-Weiß-Rot-Karte nicht funktioniert. „Wenn sich in der Praxis zeigt, dass ein so wichtiges Instrument wie die Rot-Weiß-Rot-Karte nicht funktioniert, dann muss umgehend reagiert werden. Es geht schließlich um Menschenschicksale“, so SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak. „Die Politik und ihre Instrumente müssen sich an der Lebensrealität der Menschen orientierten, andernfalls werden sie, wie im vorliegenden Fall, zu Zerstörungsinstrumenten.“