Alarmierend: Anstieg an Attacken auf jüdisches Leben in Österreich
Laut der Antisemitismus-Meldestelle der Israelitischen Kultusgemeinde ist die Anzahl der gemeldeten antisemitischen Vorfälle in den Tagen nach dem gezielten monströsen Hamas-Massaker an Zivilist:innen in Israel und der darauffolgenden Jagd der israelischen Armee auf die Hamas, mit vielen zivilen Opfern, um 300 Prozent angestiegen. Das ist alarmierend. SOS Mitmensch verurteilt die Hassattacken scharf und ruft zum Schutz der Betroffenen auf!
Brandanschlag, Attacken, Beschimpfungen
Nicht nur Fahnen mit Davidstern wurden an diversen Orten in Österreich, darunter auch bei der großen Synagoge in Wien, attackiert. Unter den gemeldeten Vorfällen waren darüber hinaus das Einschlagen einer Fensterscheibe eines koscheren Lebensmittelgeschäfts, die Einschüchterung jüdischer Schulkinder durch terrorverherrlichende Aussagen von Gleichaltrigen sowie zahlreiche antisemitische Aussagen und Beschimpfungen in Sozialen Netzwerken. Kurz nach Bekanntgabe des Anstiegs an antisemitischen Taten kam es zu einem Brandanschlag auf den jüdischen Friedhof in Wien.
Rabbiner Schlomo Hofmeister zum Anschlag auf den jüdischen Teil des Zentralfriedhofs
Jede Form von Antisemitimus verurteilen
SOS Mitmensch ruft die Politik und die Bevölkerung dazu auf, jede Form von Antisemitismus scharf zu verurteilen. Die jüdische Bevölkerung in Österreich muss gegen antisemitische Aktionen und Übergriffe geschützt werden. Nicht nur aus der historischen Verantwortung Österreichs heraus, sondern weil jeder Angriff auf Menschen und Einrichtungen aufgrund von kollektivem Hass ein Verbrechen ist! Internationale Konflikte, egal welcher Art, dürfen niemals als Vorwand für das Begehen von Verbrechen in Österreich genommen werden.
Aufschaukelnder Hass trifft auch muslimische Bevölkerung
SOS Mitmensch warnt auch vor Hass gegen Muslim:innen. Die Verbrechen der Hamas und antisemitische Vorfälle dürfen nicht zur kollektiven negativen Abstemplung der muslimischen Bevölkerung in Österreich missbraucht werden. Die Dokumentations- und Beratungsstelle Islamfeindlichkeit & antimuslimischer Rassismus berichtet, dass allein im Monat Oktober mehr Fälle von antimuslimischer Diskriminierung und Übergriffen gemeldet wurden als in den gesamten Vormonaten dieses Jahres. Die Vorfälle reichen von Beschmierungen bis hin zu Angriffen auf sichtbare Muslim:innen im öffentlichen Raum. Einige muslimische Schüler:innen berichten, dass an Schulen Druck auf sie ausgeübt werde, sich zu politischen Ereignissen zu äußern.
Hassredner:innen ins Abseits stellen
SOS Mitmensch fordert, dass sowohl antisemitische als auch rassistische Hassredner:innen und Hassgruppierungen gesellschaftlich ins Abseits gestellt werden. Es ist das Gebot der Stunde, Hasstaten konkret zu benennen und scharf zu verurteilen, ohne dabei aber selbst zu kollektivem Hass beizutragen. Das ist möglich und dringend notwendig!
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