Manipulation an Kindergarten-Vorstudie keine Bagatelle
SOS Mitmensch übt scharfe Kritik am Integrationsministerium. Die vom „Falter“ aufgedeckten Manipulationen an der Kindergarten-Vorstudie seien keine Bagatelle und dürften nicht schöngeredet werden. Sollten die Vorwürfe stimmen, dann habe das Integrationsministerium alle Regeln der Professionalität, der Seriosität und des Anstands verletzt, kritisiert die Menschenrechtsorganisation.
Auszug aus dem Falter-Bericht
Ressentiments erzeugen keine Qualität
„Jede seriöse Initiative, um die Qualität von Kindergärten zu verbessern und sicherzustellen, dass es weltoffene Kindergärten gibt, ist zu begrüßen. Das manipulative Eingreifen in Studien, um KindergartenbetreiberInnen, BetreuerInnen und Eltern allein aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft kollektiv in Misskredit zu bringen, ist jedoch scharf zu verurteilen“, betont Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Erzeugung von Generalverdacht
Pollak verweist darauf, dass sich Minister Kurz noch vor kurzem selbst dezidiert dagegen ausgesprochen habe, „Religionsgemeinschaften unter Generalverdacht zu stellen“. Umso befremdlicher sei es, dass von Seiten seines Ministeriums und auch von ihm selbst Schritte und Aussagen in diese Richtung getätigt wurden und offenbar selbst vor schwerwiegenden Eingriffen in eine Erhebung nicht zurückgeschreckt worden sei, so Pollak.
Ende Jänner sprach sich Kurz klar gegen Generalverdacht aus
Vorgangsweise inakzeptabel
„Dort, wo es Probleme gibt, ist das klar zu benennen und gegenzusteuern, aber dort, wo gute und engagierte Arbeit in Kindergärten geleistet bzw. eine solche gute Arbeit von Eltern eingefordert wird, egal ob von MuslimInnen oder NichtmuslimInnen, darf das nicht wegretuschiert werden. Eine solche Vorgangsweise ist für ein Ministerium und ganz besonders für ein Integrationsministerium absolut inakzeptabel“, betont Pollak.
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