Ob SPÖ, ÖVP oder Grüne – immer mehr Politgrößen unterstützen Arbeitskampagne!
Die Asyl-Arbeitsmarktkampagne der Plattform „Machen wir uns stark“ erfreut sich immer breiterer Zustimmung. Nach Gewerkschaft, Wirtschaftskammer und Industrie unterstützen jetzt auch PolitikerInnen von SPÖ, ÖVP und Grüne die Forderung, dass Asylsuchende spätestens 6 Monate nach Asylantragstellung Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt erhalten sollen.
JETZT die Machen wir uns stark-Kampagne unterstützen!
Aufgrund eines ministeriellen Erlasses aus dem Jahr 2004 haben AsylwerberInnen bis auf die Saison- und Erntearbeit keinen Zugang zum regulären Arbeitsmarkt. Über 18-jährige haben auch keinerlei Zugang zur Lehre. Zahlreiche AsylwerberInnen warten schon seit Jahren auf die Möglichkeit, regulär arbeiten zu können. Der Staat ignoriert, dass viele der Betroffenen dauerhaft in Österreich bleiben und Zeit ihres Lebens mit den Folgen von Dequalifizierung und sozialer Degradierung kämpfen müssen.
Doch nun wollen immer mehr Politgrößen nicht mehr tatenlos dabei zusehen wie Menschen zum Nichtstun verdammt sind. Sie haben ein Zeichen gesetzt und sich als UnterstützerInnen der "Machen wir uns stark"-Kampagne deklariert!
Mit dabei sind: Hannes Swoboda (Vorsitzender der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Europas), Othmar Karas (Vizepräsident des Europäischen Parlaments), Ulrike Lunacek (Grüne Abgeordnete des Europäischen Parlaments), Günther Kräuter (SPÖ-Bundesgeschäftsführer), Josef Ackerl (Landeshauptmannstellvertreter Oberösterreich), Peter Kaiser (Landeshauptmannstellvertreter Kärnten), Michael Ritsch (Vorsitzender der Vorarlberger SPÖ), Alev Korun (Nationalratsabgeordnete Die Grünen), Petra Bayr (Nationalratsabgeordnete SPÖ), Sonja Ablinger (Nationalratsabgeordnete SPÖ), Hilde Hawlicek (ehemalige Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Sport), Franz Fischler (EU-Kommissar von 1995 bis 2004), Erhard Busek (ehemaliger Vizekanzler und ÖVP-Vorsitzender), und viele mehr.
„Gerne unterstütze ich die Initiative, damit eine politische Debatte angestoßen wird, um einen unbefriedigenden Zustand zu beenden. Der Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt für Asylsuchende ist eine Frage des Respekts vor der Würde des Menschen. Ohne Bildung, Ausbildung und Arbeit wird die Integration in jedem Land zum Problem. Die globalen Herausforderungen, die demografische Entwicklung sowie der Mangel an Wettbewerbsfähigkeit machen ebenfalls ein Umdenken notwendig.“ (Othmar Karas)
„Schon Marie Jahoda stellte 1933 in ihrer Studie über die Folgen von langer Arbeitslosigkeit fest: ‚Erwerbsarbeit aktiviert die Menschen, sie vermittelt Status und gesellschaftliche Anerkennung, sie ermöglicht soziale Kontakte und die Teilhabe an der Gesellschaft’. Das stimmt für alle Menschen, egal ob hier geboren, zugewandert oder hierher geflüchtet. Das soll für alle gelten.“ (Sonja Ablinger)
„Stellen Sie sich vor, Sie DÜRFEN nichts lernen, keine Ausbildung machen, sich nicht beschäftigen. Und stellen Sie sich vor, dieser Zustand dauert drei oder vier Jahre. Oder noch viel länger. Wenn man sich das auch nur eine Minute lang vorstellt, wird einem klar, was das für die Betroffenen bedeutet. Dabei haben wir PolitikerInnen es in der Hand, diesen unhaltbaren Zustand, in dem sich Asylsuchende befinden, zu beenden. Die Entscheidung liegt bei der Parlamentsmehrheit. Beenden wir die Perspektivlosigkeit, bauen wir auf Menschenwürde und Solidarität!“ (Alev Korun)
„Wer verfolgt wird, egal ob aus politischen oder religiösen Gründen, ob aus einer Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder einer sozialen Gruppe hat das Recht auf Asyl. Hierzu gehört für mich auch das Menschenrecht auf Arbeit und Bildung. Dies wäre ein erster Schritt zur Integration.“ (Günther Kräuter)
„Ich bin gerne bereit, die Initiative für den Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt für Asylsuchende zu unterstützen, weil ich die bestehende Regelung für blanken Unsinn halte.“ (Franz Fischler)
„Weil für mich als Sozialdemokrat alle Menschen, unabhängig von ihrer sozialen oder ethnischen Herkunft, in ihrer Würde gleich sind, und die Stärke einer solidarischen Gemeinschaft für mich darin besteht, Menschen, egal woher sie kommen, und die aus unterschiedlichen Gründen auf die Unterstützung anderer angewiesen sind, zu helfen, unterstütze ich die Kampagne von "Machen wir uns stark". Zu einer funktionierenden Integrationspolitik gehört für mich auch, dass wir den Integrationsprozess von zugewanderten Menschen unterstützen, indem wir ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen. Davon profitieren wir letztlich alle.“ (Peter Kaiser)
„Wer legal in Österreich lebt, muss auch legal hier arbeiten können. Die EU-Grundrechtecharta schreibt fest, dass jede Person nicht nur das Recht zu arbeiten und einen frei gewählten oder angenommenen Beruf auszuüben hat, sondern auch das Recht auf berufliche Aus- und Weiterbildung wird explizit eingefordert. Mit einem ministeriellen Erlass diese Grundrechte auszuhebeln und Asylsuchende jeden Alters in die Zukunfts- und Perspektivenlosigkeit zu schicken, ist ein politischer Sündenfall der Sonderklasse. Dieser auf die unseligen Zeiten der schwarz-blauen Koalition zurückgehende Erlass gehört von Sozialminister Hundstorfer und Innenministerin Mikl-Leitner umgehend aufgehoben.“ (Ulrike Lunacek)
„Ich unterstütze die Kampagne für den Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt für Asylsuchende. Eine sinnvolle Beschäftigung ist für jeden Menschen – egal welchen Alters – enorm wichtig. Ein Kind, das beispielsweise nicht spielen, bauen und entdecken darf, wird die Welt um sich nie wirklich begreifen können. Ich bin deshalb der Meinung, dass es besonders auch für junge Asylwerber möglich sein muss, etwas lernen zu dürfen. Dieses Gesetz, das diese ohnehin schon sehr benachteiligten Personen in ihrer Freiheit einschränkt, sollte dringend geändert werden. Denn wenn Asylwerber etwas lernen und selbst für ihren Unterhalt sorgen dürfen, ist nicht nur ihnen sondern allen geholfen. Schaffen wir eine bessere Perspektive für die Zukunft!“ (Michael Ritsch)
„Jungen Menschen eine Perspektive für ihr Leben zu geben, sie mit einem guten Rüstzeug für ihre Zukunft auszustatten und ihnen das zu ermöglichen, was allen jungen Menschen gemeinsam ist: nämlich etwas lernen zu wollen, sollte für alle Jugendlichen möglich sein, egal, welche Geschichte sie hinter sich haben. Ich unterstütze die Bemühungen von Sozialminister Hundstorfer, den alten Erlass zu ändern und es asylsuchenden jungen Menschen möglich zu machen, eine Lehre zu beginnen, die sie persönlich, sozial und wirtschaftlich stärkt und hoffe, dass es dazu bald eine Einigung mit dem Koalitionspartner gibt.“ (Petra Bayr)
„Es ist gesellschaftlich falsch, ökonomisch unvernünftig und menschlich katastrophal, AsylwerberInnen den Zugang zu Lehre und Arbeitsmarkt zu versperren. Obwohl ein großer Teil der Betroffenen langfristig in Österreich bleibt, werden AsylwerberInnen künstlich zu Langzeitarbeitslosen gemacht. Das ist Zukunftsraub. Die Sozialpartner und viele PolitikerInnen haben das bereits erkannt. Mit unserer Kampagne wollen wir nun auch das Sozialministerium und das Innenministerium von der Win-Win-Situation überzeugen, die sich ergibt, wenn Asylsuchende nicht mehr zum Nichtstun verurteilt sind“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Andrea Eraslan-Weninger (Geschäftsführerin des Integrationshauses): „Der lange geforderte Zugang zum Bildungs- und Arbeitsmarkt für AsylwerberInnen soll endlich Realität werden. Dies würde das Image von AsylwerberInnen heben und ein Leben in Selbstbestimmung erleichtern. So wären Asylsuchende auch nicht mehr nur auf die viel zu geringe Grundversorgung – „heiße“ 10,08 Euro pro Tag für einen Alleinstehenden inklusive Miete! – angewiesen.“
Die Plattform „Machen wir uns stark“ wird von Integrationshaus, SOS Mitmensch und M-Media getragen. Die laufende Kampagne wird von mehr als 120 Organisationen unterstützt.