FPÖ muss Mölzer sofort von Wahlliste streichen
FPÖ-Spitzenkandidat Andreas Mölzer hat bei einer Veranstaltung die EU mit dem „Dritten Reich" verglichen. Im Vergleich zur „EU-Diktatur" sei „das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen, so Mölzer. Als Reaktion fordert SOS Mitmensch die Streichung Mölzers von der FPÖ-Wahlliste für die EU-Wahlen.
„Mit seinen Äußerungen hat sich Mölzer für jegliches politisches Amt in einem demokratischen Land disqualifiziert. Wer das „Dritte Reich“ mit Liberalität in Verbindung bringt und über das heutige Europa stellt, verhöhnt nicht nur die demokratischen Errungenschaften in Europa. Er glorifiziert ein diktatorisches System, zu dessen Kern Rassenwahn, politische Verfolgung und Genozid gehört haben. Die Vollstrecker dieses Systems haben auch in Österreich zigtausendfach gemordet“, so Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
„Wenn Mölzer behauptet, seine Aussagen würden lediglich den Alltag im nationalsozialistischen Regime betreffen und nicht auch dessen menschenverachtenden Charakter, dann verleugnet er, dass der Alltag im Nationalsozialismus untrennbar mit der Verfolgung, Vertreibung, und Ermordung von Menschen verbunden war. Mölzers Fantastereien bezüglich „Formlosigkeit und Liberalität“ während der Nazizeit setzen voraus, dass er sich ausschließlich in die von den Nazis proklamierten „Herrenmenschen“ hineinfantasiert und alle anderen Menschen systematisch ausblendet. Dass jemand mit solchem Gedankengut eine wichtige politische Position bekleidet, ist unzumutbar“, betont Pollak.
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