Seitenbereiche:
  • zum Inhalt [Alt+0]
  • zum Hauptmenü [Alt+1]
  • zum Topmenü [Alt+2]
  • zur Suche [Alt+5]
  • zu den Zusatzinformationen [Alt+6]

Topmenü:
  • Newsletter
  • Presse
  • Kontakt

Home
Jetzt spenden
Dropdownmenü:
  • Über uns
    • Leitbild
    • Wie wir arbeiten
    • Team
    • Verein
    • Vereinsstatut
    • Offene Stellen
    • Aktiv werden
  • Themen
    • Infomaterial
    • Asyl & Menschenschutz
    • Demokratie
    • Antirassismus
    • Gleichberechtigung
    • Soziale Gerechtigkeit
  • SOS Mitmensch Preis
    • SOS Mitmensch Preis ab 2025
      • 2025
    • Ute Bock Preis (1999-2024)
      • 2024
      • 2023
      • 2021
      • 2020
      • 2019
      • 2018
      • 2016
      • 2015
      • 2013
      • 2011
  • MO Magazin
    • Über MO
    • Kolportage
    • Mediadaten
    • Abos
    • Soli Abo
    • AGB
    • Alle Ausgaben
  • Kunst
    • Nachverkauf 2025
    • 2024
    • 2023
    • 2022
    • 2021
    • 2020
    • 2019
    • Kunst spenden
  • Spenden
    • Jetzt Online Spenden
    • Spendenabsetzbarkeit
    • Spendengütesiegel
    • Anlassspenden
    • Kranzspenden
    • Testamentsspende
    • Kunst spenden
    • Kooperationen & Sponsoring
    • Danke

Hauptmenü ein-/ausblenden
  • Über uns
    • Leitbild
    • Wie wir arbeiten
    • Team
    • Verein
    • Vereinsstatut
    • Offene Stellen
    • Aktiv werden
  • Themen
    • Infomaterial
    • Asyl & Menschenschutz
    • Demokratie
    • Antirassismus
    • Gleichberechtigung
    • Soziale Gerechtigkeit
  • SOS Mitmensch Preis
    • SOS Mitmensch Preis ab 2025
      • 2025
    • Ute Bock Preis (1999-2024)
      • 2024
      • 2023
      • 2021
      • 2020
      • 2019
      • 2018
      • 2016
      • 2015
      • 2013
      • 2011
  • MO Magazin
    • Über MO
    • Kolportage
    • Mediadaten
    • Abos
    • Soli Abo
    • AGB
    • Alle Ausgaben
  • Kunst
    • Nachverkauf 2025
    • 2024
    • 2023
    • 2022
    • 2021
    • 2020
    • 2019
    • Kunst spenden
  • Spenden
    • Jetzt Online Spenden
    • Spendenabsetzbarkeit
    • Spendengütesiegel
    • Anlassspenden
    • Kranzspenden
    • Testamentsspende
    • Kunst spenden
    • Kooperationen & Sponsoring
    • Danke
  • Newsletter
  • Presse
  • Kontakt
  • rss
Inhalt:
zurück
07. Jun. 2025

Deutsch lernen – aber wie?

WELT. Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) schafft die Rahmenbedingungen, innerhalb derer Integration stattfindet. Bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass seine Deutschkurse deutlichen Verbesserungsbedarf haben.

 

Text: Sarah Kleiner.

Ein Beitrag im neuen MO - Magazin für Menschenrechte.

Jetzt mit einem MO-Solidaritäts-Abo unterstützen!

 

„Ich bin neugierig und frage nach, wenn ich etwas nicht verstehe”, sagt Amir*. Besonders bei der Grammatik sei er penibel. Der gebürtige Syrer kam vor zwei Jahren nach Österreich und hat sich die Grundlagen der deutschen Sprache selbst beigebracht. Beim ÖIF ist er auf Level B1 in den ersten Deutschkurs eingestiegen, hat diesen und das B2-Level erfolgreich abgeschlossen. „Da gab es aber Leute, die gehörten nicht in den Kurs. Sie konnten nicht Deutsch sprechen, auch keine Grammatik“, erzählt Amir. „Nur ein Viertel hat die Prüfung geschafft.“ Er selbst hat bestanden und macht gerade den nächsthöheren, also den C1-Kurs. Amir klemmt sich dahinter.

 

Deutschkenntnisse sind im innenpolitischen Gezerre zwischen restriktiver und liberaler Asylpolitik zum zentralen Barometer für gelungene Integration geworden. Laut österreichischem Integrationsgesetz sind Geflüchtete mit einigen Ausnahmen verpflichtet, Deutsch- und Wertekurse zu absolvieren. Tun sie das nicht erfolgreich, drohen Konsequenzen. Für die Abwicklung von Deutsch- und Wertekursen für Kriegsvertriebene, Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte ist der Österreichische Integrationsfonds zuständig. Spricht man mit Asylberater:innen, Integrations:expertinnen und Geflüchteten selbst, so stellt sich aber die Frage, ob er seiner Aufgabe adäquat nachkommt.

 

zurück
weiter

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) ist in Österreich für die Abwicklung von Deutsch- und Wertekursen für Kriegsvertriebende, Asyl- und subisdiär Schutzberechtigte zuständig.

 

Struktureller Umbruch

Was Amir heute in einem Wiener Kaffeehaus erzählt, hat einen komplexen Hintergrund.

 

Zuallererst: Wie werden die Deutschkurse organisiert? Der ÖIF greift für die Abwicklung auf Trägerorganisationen zurück, Sprach- und Lerninstitute etwa. 2022 wurde deren Beauftragung von einer sehr diversen und kleinteiligen Projektförderung auf ein Vergabeverfahren umgestellt. Jedes Bundesland wurde eigens ausgeschrieben.

 

Bieter:innen, die Deutschkurse für den ÖIF durchführen wollten, mussten mit ihrer Infrastruktur – wie etwa Räumlichkeiten – ein ganzes Bundesland abdecken und die erforderte Anzahl an Unterrichtseinheiten bieten können. „Prinzipiell war die Umstellung auf das Vergabeverfahren begrüßenswert. Sie zielte darauf ab, dass es österreichweit ein einheitliches System und einheitliche Qualität bei den Deutschkursen gibt“, sagt ein Experte aus der Asylberatung, der anonym bleiben möchte. Auch wenn es in strukturschwachen Regionen noch Ausbaubedarf gebe, sei das Kursangebot prinzipiell dichter geworden.

 

Hauptsache günstig

„Letztendlich haben sich aber jene Trägerorganisationen durchgesetzt, die die niedrigsten Preise pro Unterrichtseinheit angegeben haben“, sagt der Insider, denn das zentrale Ausschreibungskriterium sei der Preis gewesen. Gespart wurde in erster Linie beim Personal, bei den Vor- und Nachbereitungszeiten etwa, die Sprachtrainer:innen abgegolten werden.

 

Die Mittel für den ÖIF sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Doch der Output habe sich nicht im selben Maße verbessert, kritisieren Branchenkenner:innen.

 

Und ein weiteres Detail der Ausschreibung wirkt nach: Die Trägerorganisationen mussten zwar darlegen, dass sie eine gewisse Anzahl an Kursen bewältigen können, „allerdings kann der ÖIF sagen, im Augenblick ist der Bedarf niedrig, wir rufen weniger Kurse ab.“ Die Organisationen müssen dann umschichten, Kurse schieben – angestellte Sprachtrainer:innen müssen ja trotzdem bezahlt und beschäftigt werden. Wenn aufgrund dieser Schiebeeffekte ein Kurs ausfällt oder verspätet startet, sind Strafzahlungen an den ÖIF vorgesehen.

 

Und das ist zentral: „Mit der Ausschreibung wurde eine Situation geschaffen, in der jene Kursinstitute, die das finanzielle Risiko der Strafzahlungen in ihrem Angebot gering bewertet haben, jetzt einen Anreiz haben, Kurse um jeden Preis durchzuziehen“, sagt der Brancheninsider. Personen mit unterschiedlichen Kenntnissen fänden sich dadurch im selben Kurs wieder, möglichst viele der Klient:innen würden zu den abschließenden Prüfungen geschickt – oft auch, wenn sie das Sprachniveau noch nicht wirklich erreicht haben. „Idealerweise gehen sie dann noch in Folgekurse, die die Organisationen selbst anbieten.“

 

Negative Folgen

Amir hat dies in der Form erlebt, dass er und seine Mitstudierenden nicht auf dem selben Sprachniveau waren. Er kritisiert, dass das wirkliche Verstehen und Sprechen in seinen Kursen vernachlässigt wurde. Er würde sich außerdem auch mehr lebensnahe Lerninhalte wünschen. Vergangene Woche hätten sie das Kündigungsrecht durchgenommen. „Die Lehrbücher sind sehr auf den Beruf ausgelegt“, sagt er. „Ich tue mir schwer, auf Deutsch über meine Gefühle zu sprechen, ich habe den Wortschatz nicht.“ Aber bei Jobinseraten und Bewerbungen, da sei er gut.

_______

 

VIELE WERDEN ZU DEN PRÜFUNGEN GESCHICKT – 
AUCH OHNE DAS ENTSPRECHENDE SPRACHNIVEAU.

_______

 

Für Geflüchtete führt eine schlechte Qualität beim Deutschkurs leicht zu Konsequenzen: Absolvieren sie einen Kurs zwei Mal negativ, können Sozialleistungen gestrichen werden. Auch das Fernbleiben vom Kurs hat Folgen. „Mir sind Fälle untergekommen, wo Arzttermine nicht als entschuldigte Fehlstunden anerkannt wurden. Und das unentschuldigte Fernbleiben vom Kurs führt zum Ausschluss und wieder zu Leistungskürzungen“, sagt der Insider. Zudem seien Kurse mit begleitender Kinderbetreuung Mangelware, was es besonders Personen mit Betreuungspflichten schwer macht, teilzunehmen. Und das betrifft vor allem Frauen.

 

Im politischen Diskurs werden mangelnde Deutschkenntnisse von Geflüchteten schnell zur Argumentation für restriktive Asylpolitik. Beim Stopp des Familiennachzugs konnte das etwa beobachtet werden. Dieser bedeutet ein Aussetzen von Unionsrecht, was nur möglich ist, wenn eine gesamtstaatliche Notlage gegeben ist.

 

Der ÖIF reichte zur Untermauerung derselben eine Stellungnahme ein, in der er „strukturelle Belastungen und Handlungsbedarfe“ im Bezug auf die Integration von Nachgezogenen feststellt. Neben der höheren Fertilitätsrate von Migrantinnen (!) führt er die schlechteren Deutschkenntnisse von nachgezogenen Frauen im Vergleich zu regulären Antragsteller:innen an. Die gesamtstaatliche Notlage sieht die Regierung jedenfalls als gegeben, der Stopp soll Anfang Juni endgültig beschlossen werden.

 

„Meines Erachtens ist so eine Stellungnahme ja eigentlich ein Rücktrittsschrei-ben des ÖIF“, sagt Lukas Gahleitner-Gertz von der Asylkoordination. „Der ÖIF ist selbst für Integration zuständig und stellt gravierende Probleme fest, die eine Notlage rechtfertigen. Statt einer kritischen Selbstreflexion vermittelt er aber in der Öffentlichkeit vielmehr das Bild, Asylwerber:innen seien integrationsunwillig.“

 

Mitte Mai kündigte Integrationsministerin Claudia Plakolm (ÖVP) einen strengeren Kurs bei Deutschkursen an – schon bei einmaligem Nichtbestehen der Prüfung sollen Sozialleistungen gekürzt werden. Orientieren wolle sie sich dabei an Ober- und Niederösterreich, die die Hälfte der Leistungen einfrieren. Auch eine Rückzahlung der Kurskosten könne sie sich vorstellen. „Entgegen der großspurigen Ankündigung im Regierungsprogramm, Maßnahmen für die ‚Integration ab Tag 1‘ einzuführen, wird bei den Maßnahmen massiv gekürzt. Das versteckte die Ministerin hinter der Ankündigung, mit verstärkter Schwarzer Pädagogik vorgehen zu wollen", sagt Gahleitner-Gertz.

 

Blackbox

Er kritisiert vor allem auch die Intransparenz des ÖIF. Dessen Aufgabenbereich hat sich vor allem seit Integrationsminister Sebastian Kurz (2014 – 2017) stark erweitert und damit auch das ÖIF-Budget. Zwischen 2020 und heute hat es sich verdoppelt und betrug 2024 rund 105 Millionen Euro. Zurzeit hat der Fonds etwa 500 Mitarbeiter:innen.

 

„Wir sehen einen massiven Anstieg der Mittel für den ÖIF, wir sehen einen aufgeblähten Apparat. Aber was hat sich in den vergangenen Jahren zum Besseren verändert? Den gestiegenen Output im Verhältnis zu den Mitteln sehe ich nicht“, sagt Gahleitner-Gertz. Wohin das Geld des ÖIF genau fließt, kann die Öffentlichkeit nicht überprüfen: Durch die Konzipierung als Fonds untersteht er nicht dem parlamentarischen Interpellationsrecht, das es dem Nationalrat ermöglichen würde, über Anfragen Informationen zu bekommen.

_______


DIE INTRANSPARENTE MONOPOLARTIGE 
STELLUNG DES ÖIF SEI EIN MISSSTAND.

_______

 

Das sei vor allem aufgrund der monopolartigen Stellung des ÖIF im Integrationsbereich ein demokratiepolitischer Missstand. „Viele Aufgabenbereiche im Asyl- und Integrationsbereich sind in den vergangenen Jahren von NGOs und Hilfsorganisationen in die Hände des Staates gewandert“, erklärt Gahleitner-Gertz. Auch im Forschungsbereich sei der ÖIF ein dominanter Player: „Wer zu Integration forscht, kommt um den ÖIF quasi nicht herum.“

 

Und was sagt der ÖIF? Auf Anfrage heißt es, dass sowohl das Kursangebot im ländlichen Raum als auch das mit begleitender Kinderbetreuung ausreichend sei. Die Deutschkurse würden außerdem über eine „umfangreiche, gesetzlich festgeschriebene Qualitätssicherung“ verfügen. 2024 seien knapp 30.000 Prüfungsantritte registriert worden. „Bei Ukrainer/innen schaffen im Durchschnitt 7 von 10 die Prüfung. Bei Syrer/innen sind es vor dem Hintergrund des niedrigen Bildungsstands aktuell rund die Hälfte (44%)”, schreibt der ÖIF.

 

Laut aktuellem Regierungsprogramm soll das Interpellationsrecht auf den Fonds erweitert werden. Das würde mehr Transparenz bedeuten, die Qualität der Sprachkurse aber nicht direkt berühren. Für Amir kämen Verbesserungen ohnehin zu spät. Er hat die Kurse auch dank seines beherzten Eigenstudiums positiv gemeistert. Am Ende des Gesprächs bedankt er sich. Dafür, dass wir uns auf Deutsch unterhalten haben, und dass er ein bisschen üben konnte. „Ich brauche das”, sagt er abschließend.

 

*Name der Redaktion bekannt

 

Sarah Kleiner arbeitet als Chefin vom Dienst beim Magazin „Arbeit und Wirtschaft“ (ÖGB Verlag).

 

Unterstützen Sie jetzt unabhängigen Menschenrechtsjournalismus mit einem MO-Magazin-Solidaritäts-Abo

 

zurück

  • Jetzt spenden
  • MO abonnieren
Social Media

Folge uns auf Facebook, Instagram und Bluesky!

 

 

Facebook

Instagram

Bluesky

Jetzt: MO-Soli-Abonnement

„Mir ist die unabhängige Aufbereitung von Menschenrechtsthemen etwas wert. Ihnen auch?“ Cornelius Obonya

Newsletter abonnieren
Footermenü:
  • Über uns
  • Themen
  • SOS Mitmensch Preis
  • MO Magazin
  • Kunst
  • Spenden
  • Newsletter
  • Presse
  • Kontakt

  • SOS Mitmensch
    Zollergasse 15/2
    A 1070 Wien
  • Tel +43 (1) 524 9900
    Fax DW -9
  • [email protected]




Impressum | Datenschutz


Spendenkonto:
IBAN: AT12 2011 1310 0220 4383    BIC: GIBAATWWXXX
nach oben springen