
Eil-Appell mit 7.400 Unterschriften für Visum für afghanische Forscherin übergeben
SOS Mitmensch hat dem Außenministerium heute mehr als 7.400 Unterschriften für ein sofortiges Visum für die afghanische Astronomin Amena Karimyan übergeben. Außenminister Alexander Schallenberg wird von den Unterzeichner*innen dazu aufgerufen, die Forscherin umgehend aus der misslichen Lage zu befreien, in die sie durch eine nicht eingehaltene Visumszusage Österreichs geraten ist.
Amena Karimyan nicht länger im Stich lassen
„Österreich redet gerne von Frauenrechten und schlägt dann einer jungen afghanischen Frauenrechtlerin trotz einer schriftlichen Visumszusage einfach die Türe vor der Nase zu. Das geht nicht. Amena Karimyan darf keinen Tag länger im Stich gelassen werden“, fordert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, den Außenminister zum Handeln auf.
Visumszusage wurde nicht eingehalten
SOS Mitmensch verweist auf einen offiziellen Schutzbrief, den die afghanische Forscherin erhalten hat, in dem schriftlich niedergelegt ist, dass für sie ein Visum „abholbereit“ in der österreichischen Botschaft in Islamabad liegen würde. „The Austrian Embassy in Islamabad certifies that Mrs. Amena Karimyan is Afghan citizen. A Visa for entry into Austria is ready for collection at the Austrian Embassy Islamabad. The said person and his property-rights and interests are under protection of the Austrian Embassy”, lautet der englische Originaltext des “Letter of protection”.
Rasch nach Österreich holen
SOS Mitmensch ruft den Außenminister und die gesamte Bundesregierung dazu auf, Amena Karimyan rasch nach Österreich zu holen. „Unser Land sollte stolz darauf sein, eine solche mutige Forscherin und Frauenrechtsaktivistin, die trotz schwierigster Bedingungen so viel aufgebaut hat, hier empfangen zu können. Das offizielle Österreich steht Amena Karimyan in der Pflicht“, so die Menschenrechtsorganisation.
Zur Vorgeschichte: Die 25-jährige afghanische Astronomin und Frauenrechtsaktivistin Amena Karimyan sollte auf Einladung mehrerer renommierter österreichischer Einrichtungen, unter ihnen die Österreichische Akademie der Wissenschaften, längst für einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt in Österreich sein. Von der österreichischen Botschaft in Islamabad war ihr schriftlich ein Visum in Aussicht gestellt worden. Der Flug war bereits gebucht. Unter Lebensgefahr überquerte sie die Grenze von Afghanistan nach Pakistan. Doch dann wurde ihr in der Botschaft gestellter Visumsantrag vom österreichischen Außenministerium plötzlich abgelehnt. Auch eine Berufung war erfolglos. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass man nicht ausschließen könne, dass die junge Forscherin länger als drei Monate in Österreich bleibt. Seither sitzt die 25-Jährige vollkommen mittellos in Islamabad fest. Dass sie derzeit nicht auf der Straße leben muss, ist lediglich einigen österreichischen Unterstützer*innen rund um die Grazer Wandzeitung „ausreißer“ zu verdanken.
Kampf für Karimyan geht weiter!
SOS Mitmensch kämpft weiter für ein sofortiges Visum für die 25-jährige afghanische Astronomin und Frauenrechtsaktivistin! Es darf von der Bundesregierung vom österreichischen Außenministerium keine Sekunde Zögern oder Zaudern mehr geben, der jungen Frau aus ihrer katastrophalen Lage herauszuhelfen.
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