Es ist wesentlich ob jemand ins Asylverfahren kommt, Herr Minister Doskozil!
SOS Mitmensch übt Kritik an Aussagen von Verteidigungsminister Doskozil, wonach es „nicht wesentlich“ sei, ob jemand ins Asylverfahren komme. Diese Aussage sei zynisch und stehe im Widerspruch zur Realität, so die Menschenrechtsorganisation. SOS Mitmensch verweist darauf, dass Aufenthaltssicherheit und Perspektiven untrennbar mit der Zulassung zum Asylverfahren und dessen Ausgang verbunden sind.
„Tausende Asylsuchende zittern dieser Tage, ob sie in Österreich ins Asylverfahren kommen oder im Rahmen der Dublin-Verordnung abgeschoben werden. Zigtausende Menschen, die sich im Asylverfahren befinden, warten bangevoll, ob ihnen volle, teilweise oder gar keine Aufenthaltssicherheit zuerkannt wird. Angesichts der tatsächlichen Lage der betroffenen Menschen kann die Aussage des Verteidigungsministers, wonach es egal sei, ob man ins Asylverfahren kommt, nur Kopfschütteln hervorrufen“, sagt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Pollak verweist auf die gerade stattfindende Abschiebewelle nach Kroatien, bei der Familien, die sich bereits in Österreich eingelebt haben, wieder aus ihrer Umgebung herausgerissen werden. In zahlreichen Gemeinden protestieren BürgerInnen gegen die Abschiebung ihrer neuen NachbarInnen. Der SOS Mitmensch-Sprecher verweist zudem darauf, dass es für Betroffene einen großen Unterschied mache, ob sie nach ihrer Aufnahme ins Asylverfahren schlussendlich Asyl zuerkannt bekommen oder nur subsidiären Schutz oder gar keinen Schutz. Davon würden Aufenthaltssicherheit, Rechte und Lebensperspektiven abhängen.
Jetzt den SOS Mitmensch Newsletter abonnieren
Ermöglichen Sie mit einer Spende unsere weitere Menschenrechtsarbeit