„Mindestsicherung neu“ öffnet Falltür zu dramatischer Armut
SOS Mitmensch übt scharfe Kritik an den bisher bekannten Details zur „Mindestsicherung neu". Die Regierung öffnet damit die Falltür zu dramatischer Armut! Besonders betroffen sind Familien mit Kindern und Personen ohne Pflichtschulabschluss bzw. ohne gute Deutschkenntnisse.
--> Detailberechnungen und 25 Fragen & Antworten zur "Mindestsicherung neu"
Wohnungsverlust droht!
„Die Kürzungen von bis zu 80 Prozent bei Kindern sind existenzbedrohend, ebenso die Kürzungen bei Menschen ohne Pflichtschulabschluss und guten Deutschkenntnissen. Tausenden Frauen, Männern und Kindern droht der Verlust ihrer Wohnung“, ist Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, über das Armutsverschärfungspaket der Bundesregierung entsetzt.
Existenzbedrohende Verluste
Laut Berechnungen von SOS Mitmensch droht in der „Mindestsicherung neu“ Paaren ohne Kind ein jährlicher Verlust von 1.036 Euro, wenn sie Pflichtschulabschluss haben. Ohne Pflichtschulabschluss beziehungsweise ohne gute Deutschkenntnisse drohe Paaren ohne Kind sogar ein jährlicher Verlust von 8.236 Euro. Für Elternpaare mit Kindern sei der Verlust noch dramatischer, so die Menschenrechtsorganisation. So drohe etwa Elternpaaren mit drei Kindern ein jährlicher Verlust von 4.764 Euro, wenn sie Pflichtschulabschluss haben. Ohne Pflichtschulabschluss beziehungsweise ohne gute Deutschkenntnisse drohe Paaren mit drei Kindern ein jährlicher Verlust von 11.964 Euro. Diese dramatischen Verluste seien für die betroffenen Elternpaare und ihre Kinder existenzbedrohend, kritisiert SOS Mitmensch. Auch Alleinstehende würden teils erhebliche Verluste erleiden, wenn sie keinen Pflichtschulabschluss oder mehr als zwei Kinder haben, so die Menschenrechtsorganisation.
Spaltende Vorgehensweise
Scharfe Kritik übt SOS Mitmensch-Sprecher Pollak auch an der spaltenden Vorgehensweise der Bundesregierung: „Die Regierung teilt das Land in bislang beispielloser Weise in Menschen erster, zweiter und dritter Klasse. Mit fremdenfeindlicher Begleitmusik wird versucht, davon abzulenken, dass der Sozialabbau nahezu alle trifft, die auf Unterstützung angewiesen sind.“
Mehr als 9.000 unterstützen Protestinitiative
SOS Mitmensch ruft zum Protest gegen die drohende soziale Kälte auf. Bereits mehr als 9.000 Menschen unterstützen die Protestinitiative der Menschenrechtsorganisation gegen das Kürzungspaket der Bundesregierung: https://www2.sosmitmensch.at/site/petition/petition/24.html
Ermöglichen Sie mit einer Spende unsere weitere Menschenrechtsarbeit