
MO Editorial
Liebe Leser:innen,
in einer Zeit, in der globale Krisen unser tägliches Leben bestimmen und soziale Ungleichheiten weiter zunehmen, sollten wir nicht auf eines der wichtigsten Themen vergessen: die Bildung. Nicht als Luxus oder bloßes Sprungbrett für wirtschaftlichen Erfolg, sondern als grundlegendes Menschenrecht – verankert in internationalen Abkommen, in der Realität jedoch oft ungleich verteilt.
Bildung bedeutet mehr als Lesen, Schreiben und Rechnen. Sie bedeutet Teilhabe, Selbstbestimmung, Chancen und Würde. Daher widmen wir uns in dieser Ausgabe einem breiten Spektrum bildungspolitischer Fragen: von der Verfügbarkeit von Schulplätzen für Menschen mit Behinderung, der alarmierenden Lage in der Elementarpädagogik, dem Umgang von Schulen mit der Migrationsgesellschaft, der monopolartigen Stellung des ÖIF im Deutschkursbereich für Geflüchtete bis hin zur Rolle von Eltern in der Bildungsbiografie ihrer Kinder. Denn es ist höchste Zeit, Bildung neu zu denken – nicht als Privileg, sondern als gemeinsames Versprechen, das wir als Gesellschaft einlösen müssen.
Wie grundlegend Bildung auch für eine lebendige Demokratie ist, erklärt Richter und SOS Mitmensch-Vorstandsmitglied Oliver Scheiber im Interview. Aktuell gibt es einige demokratiepolitische Baustellen, die es zu reparieren gilt, und er warnt, wachsam zu bleiben, wenn wir Entwicklungen wie in den USA vermeiden wollen.
Wir wünschen eine erkenntnisreiche Lektüre!
Milena Österreicher, Chefredakteurin
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