ACHTUNG: Es kursieren wieder Falschinformationen im Netz!

Ausgehend von FPÖ-nahen Personen und Seiten kursiert auf Facebook gerade tausendfach die "Schilderung eines Polizisten" zum Asylthema. Es handelt sich bei dieser angeblichen „Schilderung“ wieder einmal um ein FAKE, das nur einem Zweck dienen soll: der Aufhetzung.

Unter anderem wird in dem Fake behauptet, dass „jeder Asylwerber pro Tag 300 Euro kostet“. Das ist eine Falschbehauptung, die, egal wie man sie dreht oder wendet, nichts mit der Realität zu tun hat. Wer solche Falschbehauptungen verbreitet, hat nichts Gutes im Sinn. QuartiergeberInnen erhalten für die Unterkunft und Verpflegung von erwachsenen Asylsuchenden im Regelfall 19 Euro pro Tag, oftmals sogar weniger. Wir wiederholen: 19 EURO pro Tag für die QuartiergeberInnen. Die Asylsuchenden selbst erhalten 40 Euro Taschengeld IM MONAT. Hinzu kommen 150 Euro Bekleidungshilfe IM JAHR sowie, wenn sie Kinder haben, maximal 200 Euro Schulgeld pro Kind und PRO JAHR. Höhere Tagsätze für QuartiergeberInnen gibt es lediglich für minderjährige Asylsuchende und auch hierbei liegen die Kostensätze meilenweit unter der im Fake genannten Fantasiezahl und auch weit unter den Tagsätzen, die für Jugendliche mit österreichischer Staatsbürgerschaft verrechnet werden.

Es wird in der Fake-Schilderung, die im Netz kursiert, auch behauptet, dass in Europa nur noch Deutschland und Österreich Flüchtlinge aufnehmen würden. Auch das ist falsch. Es existiert ein Ungleichgewicht in Europa, aber das betrifft nicht nur Deutschland und Österreich. Hier die Zahlen für 2014: http://ec.europa.eu/eurostat/documents/2995521/6751779/3-20032015-BP-EN.pdf/35e04263-2db5-4e75-b3d3-6b086b23ef2b

Entlarvend sind auch die Formulierungen in dem Fake-Bericht. Die darin verwendeten Worte "ziehen wir die Gangway zurück" finden sich eins zu eins in einer Aussendung von FPÖ-Obmann Strache.

Wie immer, steht in solchen Lügengeschichten in ganz dicken Lettern, dass es sich um „DIE WAHRHEIT“ handelt. UNSER TIPP: Dort, wo jemand behauptet, „DIE WAHRHEIT“ zu vertreten, besonders gut aufpassen und besonders kritisch sein! Und wenn das ganze dann auch noch anonym und ohne jegliche Quellenangabe gemacht wird, erst recht.

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