
Forderung nach Niederlassungsverbot für Muslime ist Rückfall in dunkelste Zeiten
SOS Mitmensch verurteilt das vom oberösterreichischen FPÖ-Obmann Manfred Haimbuchner geforderte Niederlassungsverbot für Muslime auf das Schärfste und richtet folgenden offenen Brief an den Landesrat:
Sehr geehrter Herr Haimbuchner,
wir sind entsetzt darüber, dass Sie, als Spitzenkandidat einer Partei, die in Oberösterreich mitregiert, die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer religiösen Herkunft fordern. Niederlassungsverbote für Menschen allein aufgrund ihrer religiösen Herkunft, wie Sie es verlangen, hat es in Österreich in der Vergangenheit bereits gegeben, gegen Juden, in den dunkelsten Zeiten unserer Geschichte.
Wollen Sie wirklich an diese Zeiten anknüpfen? Haben Sie keinerlei Skrupel, vorhandene Ängste, Vorurteile und Verunsicherung auszunutzen, um zivilisatorische Errungenschaften wie den Respekt gegenüber der Würde aller Menschen, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft, über Bord zu werfen?
Wir möchten Ihnen mit aller Klarheit sagen: Wer Diskriminierung und Ausschluss aufgrund der religiösen Herkunft von Menschen einfordert, disqualifiziert sich für jegliches politisches Amt.
Die Umsetzung Ihrer Forderung wäre ein Schritt in Richtung eines politischen Systems, das das Ende unserer Demokratie bedeuten würde.
Dem gilt es mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten.
Mit freundlichen Grüßen,
Alexander Pollak
SOS Mitmensch, Sprecher
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