
Menschen in Teilzeit ohne Chance auf Staatsbürgerschaft
Der Trend zu Teilzeit verschärft die ausschließende Wirkung der Einbürgerungshürden. SOS Mitmensch warnt vor den fatalen Folgewirkungen.
Laut neuesten Zahlen der Statistik Austria ist bereits jede vierte Stelle in Österreich eine Teilzeitstelle, Tendenz weiter steigend. Wer einen Teilzeitjob hat, hat so gut wie keine Chance die Einkommenserfordernisse zur Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft zu erfüllen. Eine Einzelperson muss ein Nettoeinkommen nachweisen, das 837,63 Euro + anteilige Miet- und sonstige regelmäßige Kosten + 129,24 Euro pro Kind +.etwaige Kreditraten übersteigt. Für eine Familie beträgt der Sockelsatz 1255,89 Euro + anteilige Miet- und sonstige regelmäßiger Kosten + 129,24 Euro pro Kind +.etwaige Kreditraten.
Besonders betroffen von Teilzeitarbeit sind Frauen. Ganz hart treffen die Einkommenshürden zur Erlangung der Staatsbürgerschaft Alleinerziehende beider Geschlechter. „Teilzeitkräfte von der Staatsbürgerschaft und damit von politischen und sozialen Rechten auszuschließen, ist menschlich falsch und sozial ungerecht. Darüber hinaus wird unsere Demokratie geschwächt, und zwar nachhaöltig", so SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak.
SOS Mitmensch fordert den Abbau unsozialer Einbürgerungshürden und verweist einmal mehr auf die zahlreichen Reformvorschläge des unabhängigen Integrations-ExpertInnenrats. Siehe die Punkte 20-22 im Reformpapier:
» Maßnahmenpapier des unabhängigen ExpertInnenrates (pdf, 437 KB)