Schwimmen lernt man im Wasser, Sprachen durch Kommunikation
SOS Mitmensch übt weiterhin scharfe Kritik an der Forderung von Integrationsstaatsekretär Kurz, nicht Deutsch sprechende Kinder von Deutsch sprechenden Kindern absondern zu wollen.
So wie man Wasser braucht, um schwimmen zu lernen, braucht man Kommunikation, um neue Sprachen zu lernen. Monatelanges Trockentraining kostet viel Zeit, erzeugt viel Frust und bringt sehr wenig. Zu fordern, dass Kinder, die nicht gut Deutsch können, abgeschirmt und fernab von Deutsch sprechenden Kindern in Sprachsonderschulen geschickt werden sollen, ist daher in jeder Hinsicht kontraproduktiv und eines Integrationsstaatsekretärs eigentlich nicht würdig. Wir brauchen ein Mehr an Inklusion, nicht ein Mehr an Segregation.
Zur Vorgeschichte: Integrationsstaatsekretär Sebastian Kurz ließ Anfang der Woche mit der Forderung aufhorchen, er wolle gesonderte MigrantInnenklassen für Kinder, die noch nicht gut Deutsch können. Einen Tag später legte Kurz noch nach und verlangte eine Gesetzesänderung, damit Kindern, die noch nicht gut Deutsch können, der Schuleintritt verweigert werden kann.
SOS Mitmensch fordert hingegen ein Bekenntnis des Integrationsstaatsekretärs zu einem intelligenten gemeinsamen Kindergarten- und Schulsystem der 3 bis 14-Jährigen mit integrierter Sprachförderung. Nur wenn Kinder mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen zusammenkommen, kann Chancengerechtigkeit geschaffen und eine breite Bildungsankurbelung in Gang gesetzt werden.