Gay-Cop Schatzer: „Homosexuelle haben Angst vor der Polizei"
In einem Interview für das „MO - Magazin für Menschenrechte" spricht Roman Schatzer, Vorstandsmitglied des Vereins Gay-Cops-Austria, über Homophobie bei der österreichischen Polizei.
Viele schwule und lesbische KollegInnen hätten Angst vor dem Outing, weil sie einen Verlust an Wertschätzung und Karriereeinbußen befürchten, so Schatzer. Vielfach würden sich die Ängste nicht bewahrheiten, aber manchmal eben doch. Der Gay-Cop erzählt von einem schwulen Polizisten in Vorarlberg, der sich outete, woraufhin ein heterosexueller Kollege nicht mehr mit ihm im Dienstwagen fahren wollte – „aus Angst vor einem sexuellen Übergriff, was aber eigentlich verrückt ist“, so Schatzer. Roman Schatzer hofft, dass das Thema Homosexualität endlich fixer Bestand des Lehrplans von Gendarmerieschulen wird.
Der Gay-Cop spricht in dem von SOS Mitmensch herausgegebenen Magazin auch über die Furcht von Homosexuellen vor der Polizei: „Viele Delikte werden von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen nicht zur Anzeige gebracht, weil sie Angst haben, sie könnten auf der Polizeiinspektion diskriminiert, beschimpft oder ausgelacht werden.“ Diese Ängste seien „zum Teil berechtigt“, so Schatzer, der aber betont, dass es dennoch wichtig sei, Delikte, speziell Homophobie-Delikte, immer zur Anzeige zu bringen.
Schatzer wünscht sich, dass sich das Innenministerium die Niederlande zum Vorbild nimmt, wo Anti-Homophobie-Projekte bei der Polizei starken Rückhalt haben und auch ausreichend finanzielle Unterstützung durch den Staat erhalten.
Das gesamte Interview ist im neuen MO - Magazin für Menschenrechte nachzulesen. Erhältlich im Straßenverkauf.