
Dr. Dörfler-Bolt: "Ausbildungen nutzen und darauf aufbauen"
Die Soziologin Dr. Sonja Dörfler-Bolt von der Universität Wien hat im Rahmen einer Studie, die im Auftrag des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) durchgeführt wurde, die aktuelle Situation und die Zukunftspläne von aus der Ukraine vertriebenen Frauen in Österreich erforscht. In ihrem Statement aus Anlass der #ZukunftUkrainer*innen-Initiative beschreibt sie verschiedene integrative Ansatzpunkte:
Brauchen rasch langfristigen Aufenthaltsstatus
„Der Großteil der Ukrainerinnen möchte in Österreich längerfristig bleiben. Sie brauchen möglichst rasch einen unbefristeten oder zumindest langfristigen Aufenthaltsstatus in Österreich.
Kinderbetreuung für die Integration der Frauen essenziell
Die Ukrainerinnen in Österreich sind hochgebildet, es wäre auch für Österreich wichtig, ihre guten Ausbildungen zu nutzen und darauf aufzubauen. Die beste materielle und soziale Sicherheit gibt es durch eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt durch flächendeckende kostenlose Deutschlernangebote, kostenlose Angebote für Kurse zu einer beruflichen Anerkennung, Nostrifizierung und Fortbildung etc., finanzielle Unterstützung während dieser Prozesse. Es handelt sich bei den Ukrainerinnen häufig um Alleinerziehende, daher wäre kostenlose, flächendeckende Kinderbetreuung für die Integration der Frauen essenziell.
Klärung des Aufenthaltsstatus
Mehr Klarheit und Unterstützung wünschenswert
Grundsätzlich gibt es eine sehr wohlwollende, offene Haltung der Regierung den Vertriebenen gegenüber. Wünschenswert wäre eine raschere Klärung bezüglich des bald ablaufenden Aufenthaltsstatus, mehr Unterstützung bei der Integration in den Arbeitsmarkt, bei beruflicher Anerkennung.“
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