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27. Nov. 2019

Am Puls des Menschen

Das Interesse an Literatur aus afrikanischen Ländern ist gestiegen, sagt die Autorin Sefi Atta. Hier einige Neuerscheinungen. Ein Beitrag im neuen MO-Magazin für Menschenrechte. Text: Redaktion

 

Das ultimative Ziel des Feminismus ist es, sich selbst überflüssig zu machen“, sagte die nigerianische Autorin Chimamanda Ngozi Adichie einmal in einem Interview mit Channel 4. „Die Hoffnung ist, dass wir eine Welt erleben, in der wir nicht mehr als Feministinnen gelabelt werden, weil die Welt genderneutral geworden ist. Dass das passiert, brauchen wir so viele Menschen an Bord wie möglich. In diesem Zusammenhang frage ich mich oft, was ist eigentlich der Punkt dieser Diskussionen: Geht es darum, Teil einer exklusiven Gruppe zu sein, die selbstgerecht meint, sie sei besser als die anderen Leute? Oder geht es darum, die Welt zu verändern? Falls das so ist, dann denke ich an die vielen Leute auf der Welt, die sich selbst als feministisch bezeichnen, und zwar deshalb, weil ihnen klar geworden ist, dass Genderkategorien einfach ein Problem sind.“ Mit ihrem Buch „We should all be Feminists“ (2012) löste Adichie ein breites Echo aus. Selbst Pop-Superstar Beyoncé hat Quotes einer Rede Adichies in ihrer Nummer „Flawless“ gesampelt. 2013 erschien Adichie’s preisgekrönter Roman „Americanah“, der von einem nigerianischen Paar handelt, das während der Militärdiktatur getrennt das Land verlässt. Ifemelu geht in die USA, studiert, hat einen Job und einen Freund aus einer wohlhabenden weißen Familie. Alles läuft ganz gut, bis sie durchschaut, wie perfide die rassistischen Ein- und Ausschlussmechanismen hier funktionieren. Erstmals spielt ihre Hautfarbe eine Rolle, und sie beginnt, in einem Blog ihre Erfahrungen zu verarbeiten. Ifemelus früherer Freund Obinze ist hingegen nach England ausgewandert und schlägt sich als Illegaler durch, bis ihn die Behörden am Ende abschieben. In Nigeria treffen beide wieder aufeinander, in einer Gesellschaft im Aufbruch, aber sie sind nicht mehr die selben. „Americanah“ ist ein Roman, der mit Formen experimentiert: er führt eine Liebesgeschichte mit politischen Überlegungen zusammen, teils als Blog, teils als Reflexion und teils narrativ erzählt. Adichie erweist sich darin als genaue Beobachterin und Kommentatorin, lässt auch eigene Erfahrungen einfließen. 1977 in Enugu, Nigeria, geboren, ging sie mit 19 in die USA, um dort Politikwissenschaft zu studieren. Dort schrieb sie auch ihren ersten Roman „Purple Hibiscus“ (2004). Zuletzt erschien ihr Buch „Liebe Ijeawele. Wie unsere Töchter selbstbestimmte Frauen werden“ (2017). Heute lebt die vielfach ausgezeichnete Autorin in den USA und in Nigeria, wo sie u.a. Workshops für Schreiben abhält.

 

Ein Buch, das jüngst auf Deutsch erschienen ist, ist „Petit Piment“ vom kongolesischen Autor Alain Mabanckou. Es führt in die 1970er-Jahre, wo ein 13-jähriger Junge in die Wirren der Sozialistischen Revolution gerät. Petit Piment, wie er genannt wird, flüchtet mit zwei Freunden in eine andere Stadt, wird dort Mitglied einer Straßenbande und fühlt sich ein wenig wie Robin Hood, der die Reichen bestiehlt und an die Armen gibt. Mabanckou beschreibt, autobiographisch eingefärbt, einen Mikrokosmos, der von Kleinkriminellen, Sexarbeiterinnen und einem wunderlichen Aberglauben geprägt ist. Ein Leben, das außerhalb der Ordnung steht und reale gesellschaftliche Verwerfungen mit subjektiven Eindrücken mischt, hatte Mabanckou auch in seinem Roman „African Psycho“ (2007) beschrieben. Ein irritierendes und komisches Buch, in dem ein Mann in einem nicht näher beschriebenen afrikanischen Land durch die Straßen und Lokale zieht. Er hält sich für den Erben eines Serienmörders, dessen sadistische Taten er allen, die es hören wollen oder auch nicht, in schillernden Einzelheiten berichtet. Er selbst hingegen ist harmlos, zu sehr verstrickt in seiner eigenen (Gedanken-)Welt. Der „New Yorker“ schrieb damals, der Roman habe trotz der Titel-Anspielung weniger mit „American Psycho“ als mit Dostojewski und Camus zu tun. Mabanckou’s jüngstes Buch „Petit Piment“ ist in der Hafenstadt Pointe-Noire angesiedelt, wo man traditionell vom Fischfang lebt. Über die Stadt schreibt er, dass die Tränen der Vorfahren, die als Sklaven verschleppt wurden, den Salzgeschmack des Meeres erzeugen. Und Mabanckou fügt hinzu: „Das Meer hat auch etwas  schreckliches, es ist furchteinflößend, es gehört zu den Dingen im Leben, auf die man keinen Einfluss hat. Über dieses Meer sind all die verschwunden, die man damals nach Amerika gebracht hat. Darüber wagen wir nicht zu sprechen.“ Mabanckou, der selbst 1966 in Pointe-Noire geboren wurde, hat in Brazzaville Jus und später Wirtschaft in Paris studiert. Er arbeitete zehn Jahre als Wirtschaftsanwalt, schrieb danach Lyrik und Prosa und unterrichtete später an der UCLA in Los Angeles französische Literatur.

Ein Band von Kurzgeschichten erschien 2019 von der ugandischen Autorin Jennifer Nansubuga Makumbi, die in Manchester lebt. Wie durch ein Kaleidoskop beleuchtet Makumbi in “Manchester happened” verschiedene Migrationsgeschichten zwischen England und Kampala, immer auf kluge, humorvolle Weise, als wären die Dialoge direkt aus dem Leben gegriffen. Selbst, wenn in einer Geschichte ein Hund die Hauptfigur ist, aus dessen Perspektive sich die Ereignisse aufrollen: Aus einem Straßenhund wird in England ein behütetes Haustier, das der Ordnung halber auch kastriert wird. Hintergrund einiger Kurzgeschichten sind die Unterschiede von “Blackness”, wie sie etwa auch schon Zadie Smith in „On Beauty” thematisiert hat. Da treffen Einwanderer aus Uganda auf Schwarze Menschen, die im Westen geboren sind, und merken, so die Autorin, dass sie kulturell ganz unterschiedlich sind. Makumbi selbst wuchs in Kampala auf. Unter dem Diktator Idi Amin wurde ihr Vater inhaftiert und erholte sich später nicht mehr von der erfahrenen Gewalt. Als sie ihren ersten Roman „Kintu“ (2014) bei verschiedenen Verlagen einreichte, erhielt sie nur Absagen. Die britischen Verlagshäuser fanden das Buch „zu afrikanisch“, erinnert sich Makumbi. Die Namen seien einfach zu schwierig zu merken, sagte man ihr. Was auch immer mit „zu afrikanisch“ gemeint war; als das Buch erschien, war es ein großer Erfolg. Die Financial Times titelte „A Triumph“ und der britische „Guardian“ nannte es schlicht „masterful“.

Lebendig, präzise und von geradezu entlarvendem Witz ist das jüngste Buch der Autorin Sefi Atta, „Die amerikanische Freundin“, das eben auf Deutsch erschienen ist (Original: „The Bead Collector“). In Nigeria 1976 treffen zwei recht unterschiedliche Frauen aufeinander. Remi ist Teil der Oberschicht von Lagos und lernt während einer Vernissage die amerikanische Geschäftsfrau Francis kennen. Die Freundschaft, die sich daraus entwickelt, wird zunehmend von Misstrauen überschattet. Ein Militärputsch erschüttert die Gesellschaft, während Remi und ihr Mann zunehmend Zweifel hegen, ob die amerikanische Freundin nicht eine Spionin ist. Atta erweist sich in den Dialogen ihrer Figuren als scharfzüngige Beobachterin der Verhältnisse, der es beständig und fast unbemerkt gelingt, die Distinktion, die in den Gesprächen mitschwingt, mitzuliefern, ohne dabei inhaltlich einen Deut von einer geradezu intrinsischen Spannung abzuweichen.

Auf Nachfrage erklärt die mehrfach preisgekrönte Autorin, dass sie seit 25 Jahren in Mississippi im Süden der USA lebt, aber einen Teil des Jahres in Lagos verbringt. Einem Ort, der wie kein zweiter die Fantasie anregen würde. Als 12-Jährige hat sie den Militärputsch 1976 erlebt. Atta: „Das war der erste blutige Umsturz in Nigeria, und mir war das damals schon klar. Mein Vater arbeitete als Minister für General Gowon, der durch diesen Coup gestürzt wurde. Ich war Teil der ersten Generation von Kindern, die in Ikoyi (ein Bezirk von Lagos, der während der Kolonialzeit v.a. von Europäern und danach von der nigerianischen Mittel- und Oberschicht bewohnt war; Anm.) aufgewachsen sind. Auch deshalb wollte ich davon erzählen: aus meiner Innensicht, aber mit Nuancen.“ Ihr primäres Publikum, sagt Atta, ist in Nigeria. „Dort bin ich bekannter als in den USA, wo ich die meiste Zeit lebe.“ Seit einiger Zeit registriert Atta ein verstärktes Interesse an Literatur aus afrikanischen Ländern, gerade in Metropolen wie London und New York. Wie lange das anhalten werde, wisse sie nicht. Wichtig sei aber ohnehin, am Puls der Menschen zu bleiben, über die man schreibt, anstatt dabei an Anerkennung und Auszeichnungen zu denken.

 

 

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