
Benefiz-Kunstauktion
Trotz der Coronakrise unterstützen erneut rund 100 Künstler*innen die 21. Benefizauktion zeitgenössischer Kunst von SOS Mitmensch. Wir sagen Danke! Ein Beitrag im neuen MO-Magazin für Menschenrechte.
Letizia Werth
Frei nach Vogel Strauß, gäbe es die Möglichkeit, unsere Köpfe einfach in die nächstbeste Sandkiste zu stecken und zu glauben niemand sieht uns, denn wir sind ja gar nicht da. Oder wir könnten unsere Haustüren abschließen und glauben, dass die Probleme unserer Zeit vor unseren Holztüren gelöst werden. Solche oder ähnlich kurzsichtige Strategien sind leider sehr populär, aber ich frage mich: ist das die Welt, in der wir leben möchten? Es erfordert Mut und Weitsicht, von Krieg, Flucht und Menschenhandel zu sprechen und den Notleidenden in die Augen zu schauen. Die Entscheidung, nicht nur zuzuschauen, sondern Menschen in Not zu helfen, sollte von uns allen getragen werden. Die Menschenrechtskonvention ist ein guter Leitfaden dafür. Das geschriebene Worte allein reicht nicht immer, denn wir brauchen aufmerksame Menschen, die Verantwortung übernehmen und ihre Stimme erheben für die Bedürftigen, die so gerne vergessen werden. Für die vielen Weckrufe und den unermüdlichen Einsatz möchte ich mich bei SOS Mitmensch mit meiner Spende bedanken.
www.letiziawerth.com
Richard Kriesche
sos mitmensch ist zu danken: zum einen, dass sie sich neben anderen organisationen als plattform für in not geratene menschen engagiert, deren lebensverhältnisse zu verbessern versucht. von ähnlichen initiativen unterscheidet sich sos mitmensch in einem wesentlichen punkt: die exklusion jener menschen, die in eine soziale schieflage gelangt sind, wird nicht nur als soziales, nicht nur als individuelles problem gesehen, sondern als ein fundamental kulturelles und gesellschaftliches wahrgenommen.
dem zufolge macht sos mitmensch in präsentationen, katalogen und auktionen aktueller, herausfordernder kunst unsere soziale, kulturelle und gesamtgesellschaftliche verfasstheit öffentlich. sos mitmensch erinnert uns mit kunst daran, was uns heute corona auf eindringliche weise lehrt: „hilfst du mir – hilfst du dir“.
dabei sollten wir uns aber als künstlerInnen nicht zu wichtig nehmen, wenn wir uns mit der schenkung eines kunstwerks zu einem altruistischen solidaritätsbeitrag nota bene öffentlich zu unserer hilfeleistung bekennen. wir sollten sos mitmensch dafür danken, dass sie sich uns künstlerinnen als „plattform der wirklichkeit“ für kunst im sozialen und prekären kontext zur verfügung stellt.
Astrid Esslinger
Dass die Welt den Atem anhält, war erstmal ein faszinierender Schock, der kurz auch Hoffnung auf ein Umdenken weckte. Noch gibt es jedoch kaum Ansätze, den destruktiven Kurs der globalisierten Wirtschaft gegen Mensch und Natur zu korrigieren. Vielmehr unterstützt die Coronakrise die großen Player, und Staaten reagieren zunehmend autoritär, wie an Orban, auf Lesbos u.v.m. sichtbar wird. Die Menschenrechte bilden die Basis der Demokratie.
Darum: Danke an SOS Mitmensch!
esslinger.servus.at
Hannes Priesch
Meine Ausstellung in Graz im Herbst 2020 fühlte sich zeitlich situiert wie zwischen zwei Lockdowns an. Die Eröffnung war gut besucht, danach ging es nicht so recht weiter. Einige Sammler sagten wegen Corona ab, die Ausstellung war ein finanzieller Verlust. Aber der ist verkraftbar. Ich lebe am Land und arbeite derzeit an einem Buchprojekt. Das ist zwar schwierig für unser Dreierteam, aber Eltern und Kinder im home office und home schooling haben es ungleich schwerer. Ganz zu schweigen von Menschen, die ohne Job und Perspektive mit nur minimaler Kommunikation sind. So suchen manche in Verschwörungstheorien ihr vermeintliches Heil. Dabei sehen sie nicht, wie sie von rechtsradikalen (Hass)Gruppierungen instrumentalisiert werden. Ich hoffe naiv, dass dieses Virus mit Corona verschwindet. Es bedeutet aber auch, wir müssen mehr Solidarität generieren, damit Menschen nicht vom demokratischen Konsens abdriften.
Die Ziele von SOS Mitmensch kann ich uneingeschränkt unterstützen. Gerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie sind Werte, die uns alle betreffen. Nichts ist selbstverständlich und wenn man bei wichtigen Themen wegschaut, wird jemand es in seinem/ihrem Sinn lösen, möglicherweise aber nicht in unserem. Das Überparteiliche von SOS Mitmensch muss gestärkt werden – auch finanziell. Ohne Non-Profit Organisationen wie SOS Mitmensch, die die Augen offen halten, sich für die Schwächeren einsetzen und Stopp! schreien, wenn es notwendig ist, würde weltweit noch weit mehr Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit produziert werden. Solidarität dagegen verbindet, überbrückt und stärkt im besten Fall die Würde benachteiligter Menschen!
www.hannespriesch.com
Amos Schüller spendet seit vielen Jahren eine Arbeit seiner 2015 verstorbenen Mutter SOSHANA
Obwohl das keine einfachen Zeiten für uns alle sind, ist mir bewusst, wie privilegiert ich bin, nicht in einer Notlage zu sein und meine Familie ab und zu sehen zu können. Man muss bedenken, wie viele Menschen wirklich darunter leiden, arbeitslos sind oder kein Zuhause haben und nicht wissen, wie sie den nächsten Monat bestreiten sollen.
Ich war schon bei der allerersten SOS Mitmensch-Demo am Heldenplatz gegen die erste schwarz-blaue Regierung dabei und mir liegen die Ziele der Organisation sehr am Herzen. Vor allem in schwierigen Zeiten wie diesen ist es besonders wichtig, dass wir auf unsere Mitmenschen schauen und Solidarität zeigen.
www.soshana.net
Michael Michlmayr
Das Jahr 2020 war, wie für uns alle, ein sehr spezielles Jahr für mich. Anfänglich fand ich den plötzlichen „Slow down“ mit seinen Reduzierungen und Entbehrungen befreiend. „Selbst“-Beschränkungen, leiser treten – eine Ausrichtung nach Innen stand im Fokus. Nach fast einem Jahr ist natürlich ein gewisser Hunger nach direkter Kommunikation da, sich wieder nach Außen zu richten. Im Vergleich zu vielen Menschen, die aufgrund unterschiedlichster Gründe, sei es Hunger, Krieg oder der Verlust von Ressourcen, auf der Flucht sind, bin ich als Westeuropäer, speziell in der Situation dieser Pandemie, trotzdem auf die Butterseite gefallen. Ich muss nicht, wie viele Asylsuchende, in ständiger Ausgrenzung, Angst und Entbehrung leben oder um einen Schlafplatz kämpfen. Umso mehr ist es von größter Wichtigkeit, der momentanen Kälte des gesellschaftlichen Mainstreams etwas entgegen zu setzten. Deshalb finde ich die Arbeit von SOS Mitmensch extrem wichtig, wie das Einfordern von Menschenrechten und eine Stimme für die Schwächsten zu sein, dem Populismus entgegenzutreten. Ich bin froh, dass ich als Künstler mit der Kunstauktion die Möglichkeit habe SOS Mitmensch mit einem kleinen solidarischen Beitrag zu unterstützen.
www.michaelmichlmayr.at
Enrique Fuentes
Ein übergeordnetes Wahrnehmen und eine globale Sicht auf das Zeitgeschehen sind in mir als Künstler verankert und fließen immer in meine Werke ein. Diese Zeit ist für mich eine besonders interessante Zeit, da dieses momentane Geschehen nun uns alle betrifft. Ein großes Anliegen ist es mir, meinen Beitrag für SOS Mitmenschen mit diesen mir gegebenen Möglichkeiten zu leisten, um jemandem dadurch eine Freude bereiten zu können, da ich mir seit meiner Kindheit vorgenommen habe, dass ich für soziale Gerechtigkeit auftreten möchte.
www.artenriquefuentes.wixsite.com/enriquefuentes
21. BENEFIZ-KUNSTAUKTION
zugunsten von SOS Mitmensch
Online: 12. – 27.5.2021
Kontakt und Katalogbestellung:
Katharina Hofmann-Sewera
[email protected]
www.sosmitmensch.at
www.dorotheum.at
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