Grazer FPÖ-Politiker leitet antisemitische und rassistische Blattlinie der „Aula“
Laut einer aktuellen Recherche des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes ist der Geschäftsführer und Schriftleiter der rechtsradikalen „Aula“, Martin Pfeiffer, als FPÖ-Politiker in Graz aktiv. Damit zeigt sich, wie tief die FPÖ weiterhin in das antisemitische, rassistische und mit Neonazis sympathisierende Magazin verstrickt ist.
„Kaum sind die halbherzigen Distanzierungen von Strache und Hofer verhallt, erscheint die nächste Ausgabe des rechtsradikalen Blattes, wieder unter der redaktionellen Leitung eines FPÖ-Politikers und wieder mit Beiträgen von FPÖ-Funktionären. Von einem klaren Bruch der FPÖ mit der antisemitischen und rassistischen „Aula“ bislang keine Spur“, kritisiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Martin Pfeiffer ist Bezirksobmann-Stellvertreter der FPÖ in Graz-St. Leonhard und Geschäftsführer und Schriftleiter der "Aula"
Auch der „Aula“-Autor, der den österreichischen Song-Contest-Teilnehmer César Sampson in rassistischer Manier als „ORF-Quotenmohr“ verunglimpft hat, dürfe weiter intensiv in der „Aula“ schreiben, berichtet Pollak.
Thomas Seifert, Autor des rassistischen Beitrags über César Sampson, verfasst weiterhin Beiträge in der "Aula"
Darüber hinaus sei die aktuelle Ausgabe des Magazins voller Lob für die vom Verfassungsschutz unter Beobachtung stehende rechtsextreme Gruppierung der „Identitären“, so Pollak.
„Aula“ macht Stimmung für die rechtsextremen „Identitären“
„Dass die FPÖ unter Strache dem grauslichen Treiben der „Aula“ nie Einhalt geboten, sondern das Magazin systematisch gefördert, bejubelt und mit Inseraten eingedeckt hat, ist unentschuldbar. Bis zum heutigen Tag ist keine einzige Person aufgrund des Mitbetreibens der mit Neonazis sympathisierenden „Aula“ aus der FPÖ ausgeschlossen worden. Das zeigt, auf welchen ideologischen Irrwegen sich diese FPÖ-Führung nach wie vor bewegt“, so Pollak.
Auch "Aula"-Autor Peter Stockner ist FPÖ-Funktionär - in Graz-Geidorf
FPÖ muss alle "Aula"-nahen Funktionäre ausschließen
SOS Mitmensch fordert von der FPÖ den Parteiausschluss aller Funktionäre, die mit der „Aula“ kooperieren. „Strache selbst hat noch bis kurz vor dem Regierungseintritt der FPÖ eng mit der „Aula“ kooperiert. Er ist regelmäßig in dem Blatt aufgetreten, hat Inserate geschalten und das mit Neonazis und Holocaustleugnern sympathisierende Magazin als „unsere Aula“ bezeichnet und bejubelt. Wenn er nun unter dem Druck der Regierungsbeteiligung mit seiner bisherigen Linie brechen will, dann genügen keine schönen Worte. Er muss alle Funktionäre, die mit der „Aula“ kooperieren, konsequent ausschließen. Alles andere ist eine unglaubwürdige Farce“, betont Pollak.
Huldigungsschreiben von Strache an die antisemitische und neonazinahe "Aula"
Straches enges Verhältnis zur neonazinahen "Aula"
„Seitdem er FPÖ-Obmann wurde, ist Heinz-Christian Strache jedes Jahr meist mehrfach in der antisemitischen, rassistischen und neonazinahen „Aula“ aufgetreten. Nachdem die „Aula“ im Jahr 2015 KZ-Überlebende beschimpfte, hat die FPÖ unter Strache ihre „Aula“-Auftritte sogar noch verstärkt. Bis heute kam dazu von Strache kein einziges Wort des Bedauerns und Bereuens. Und bis heute hat er keinerlei Konsequenzen gegenüber FPÖ-Funktionären, die mit der „Aula“ kooperieren, gezogen“, kritisiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Strache - und viele andere FPÖ-Funktionäre - omnipräsent in der "Aula"
--> Studie zur FPÖ-Unterstützung für Antisemitismus zum Herunterladen
--> Antisemitismus-Gutachten zur rechtsextremen "Aula" von Dr. Juliane Wetzel zum Herunterladen
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