Klimaschutz Jetzt!
In die Vergangenheit investieren oder die Zukunft fördern? Katharina Rogenhofer, Ko-Begründerin von Fridays for Future und Sprecherin des Klimavolksbegehrens, über die Notwendigkeit, gerade jetzt auf Klimaschutz und damit auf einen wirtschaftlichen Neustart zu setzen. Ein Beitrag im neuen MO-Magazin für Menschenrechte. Text: Katharina Rogenhofer
Im Schatten der Corona-Pandemie werden Stimmen laut, Klimaschutz nun hintenanzustellen. Das ist fahrlässig. Eine gute Politik könnte nun der dreifachen Krise (Corona, Wirtschaft und Klima) mit klugen Investitionen entgegenwirken. Denn wo wäre in dieser schwierigen Zeit das Geld besser aufgehoben als bei den Menschen, die es dringend brauchen und zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wirtschaft, die langfristige Arbeitsplätze generiert?
Dennoch gehen weltweit die fossilen Industrien als Gewinner der Corona-Krise hervor und werden mit unserem Steuergeld unterstützt. Statt hier in fossile Branchen zu zahlen und uns zusätzlich durch Importe von Öl, Gas und Kohle in Milliardenhöhe von politisch instabilen Regionen abhängig zu machen, ließe sich mit diesem Geld ein wirtschaftlicher Neustart finanzieren.
Hunderttausende Arbeitsplätze
Der Ausbau von erneuerbaren Energien würde hunderttausende Arbeitsplätze schaffen, Wertschöpfung vor Ort garantieren und langfristig zu einem geringeren Energiepreis führen. Gleiches gilt für die Sanierung von Gebäuden. Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs würde es den meisten Menschen möglich machen, auf klimafreundliche und günstige Verkehrsmittel umzusteigen. Eine nachhaltige, regionale Landwirtschaft könnte das Bauernsterben stoppen, die Qualität der heimischen Produkte steigern und die Produzenten entsprechend entlohnen.
Die Veränderungen sind also durchwegs positiv – ein Festhalten am Status quo wäre daher nicht nur Stillstand, sondern Rückschritt. Wo ist also hier der Schulterschluss, die gemeinsame Lösung, um uns BürgerInnen in dieser prekären Lage zu unterstützen und gleichzeitig zu verhindern, dass wir dreifach draufzahlen – mit unseren Arbeitsplätzen jetzt, mit unseren Steuergeldern um fossile Konzerne zu erhalten und dann auch noch mit unserer Zukunft, die quasi als „unwichtig“ nach hinten verschoben wird?
Keine Milliarden für fossile Konzerne
Wir sehen mit Corona gerade, was passiert, wenn wir unvorbereitet in eine Krise schlittern. Und die Klimakrise wird sich nicht in ein paar Monaten in den Griff kriegen lassen, wenn sie zur Katastrophe geworden ist. Wir dürfen deshalb nicht leiser werden, das zu fordern, was wir verdient haben: einen guten Umgang mit uns Menschen und der Umwelt und eine zukunftsfähige Wirtschaft, in der nicht Milliarden in die Taschen fossiler Konzerne gezahlt wird. Wir haben eine bessere Zukunft verdient!
Deshalb: das Klimavolksbegehren von 22.-29. Juni auf jedem Gemeindeamt, Magistrat oder via Handysignatur unterschreiben!
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