Melitta Markon: „Es gibt so viel Bedarf an Unterstützung“
Warum engagieren sich Menschen freiwillig in der Flüchtlingshilfe? Was ist ihre Motivation und was raten sie Menschen, die auch ehrenamtlich aktiv werden wollen? Wir fragen nach. Heute: Melitta Markon
Im Ruhestand aktiv
Für die in Wien lebende Melitta Markon lag nichts näher als im kürzlich begonnenen Ruhestand ehrenamtlich mit geflüchteten Menschen zu arbeiten. Die zweifache Mutter und ausgebildete Altenpflegerin unterstützt Flüchtlinge in erster Linie beim Erlernen der deutschen Sprache. Darüber hinaus hilft sie bei Behördenwegen, beim Umzug aus den Flüchtlingsunterkünften in eine Wohnung, beim Organisieren von alltäglichen Bedarfsartikeln bis hin zu Möbel, oder bei der Suche nach einem Kindergartenplatz oder Ärzten.
foodsaving
Frau Markons zweites ehrenamtliches Standbein ist foodsaving. Hier werden Lebensmittel, die genießbar sind, aber etwa wegen der Überschreitung des Mindesthaltbarkeitsdatums von Lebensmittelläden und Märkten weggeworfen werden, vor dem Müll „gerettet“ und verteilt. Dabei leitet sie immer wieder Lebensmittel an Geflüchtete weiter.
Gemeinsame Unternehmungen
„Mit einigen Asylsuchenden und Bleibeberechtigten unternehme ich auch gerne etwas gemeinsam, abseits der Unterstützung. Ich treffe sie entweder bei ihnen zu Hause, in den Unterkünften, im Integrationshaus oder sie kommen auch mal zu mir nach Hause“, erzählt Frau Markon.
Einer weiß viel, viele wissen mehr
Für sie ist es wichtig über soziale Medien mit vielen anderen Ehrenamtlichen und auch Organisationen in Verbindung zu stehen: „Wir tauschen uns über Erfahrungen aus, geben Informationen weiter und helfen auch untereinander, wenn z. B. von einer Person/Organisation etwas Bestimmtes gesucht oder benötigt wird, oftmals auch nur dadurch, dass man Verbindungen herstellt. Nach dem Motto: Einer weiß viel, viele wissen mehr!“
Auf ehrenamtliches Engagment angewiesen
Und sie ergänzt: „Es gibt – speziell im sozialen Bereich – so viel Bedarf an Unterstützung, dass auch öffentliche Stellen und NGOs häufig überfordert und auf die Mithilfe bzw. das Engagement ehrenamtlicher Mitarbeiter angewiesen sind. Ich habe für mich festgestellt, dass jeder Tag, jede Stunde, ja jede Minute, die ich ehrenamtlich tätig bin, nicht nur mit großer Dankbarkeit von allen Seiten angenommen, sondern auch von sehr viel Herzlichkeit begleitet wird.“
Melitta Markons Botschaft an alle, die sich freiwilliges Engagement überlegen: : „Die Menschen begegnen mir mit sehr viel Respekt und Höflichkeit. Und ein Strahlen in den Augen von Betroffenen und ein dankbares Lächeln ist Lohn für meine gespendete Zeit. Schon aus diesem Grund kann ich nur jedem, der vielleicht auch nur einmal pro Woche eine Stunde Zeit erübrigen kann, empfehlen sich ehrenamtlich zu engagieren. Die Betätigungsfelder sind sehr vielfältig!“
Infos und Kontakte zur freiwilligen Flüchtlingshilfe finden sie hier.
Jetzt den SOS Mitmensch Newsletter abonnieren
Ermöglichen Sie mit einer Spende unsere weitere Menschenrechtsarbeit