MO Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
Nationalsozialismus und Holocaust sind Teil der österreichsichen Geschichsschreibung. Noch haben wir das Glück, dass Menschen am Leben sind, die als ZeitzeugInnen darüber berichten können. Sie haben die Shoa überlebt, entweder in den NS-Konzentrationslagern oder versteckt durch einen "Gerechten" und sie können darüber Auskunft geben.
Diese Möglichkeit wird es nicht mehr sehr lange geben, der älteste der letzten Shoa-Überlebenden, Marko Feingold, ist 104 Jarhe alt.
Auffällig ist, wie hellwach diese Menschen sind, die keineswegs routiniert über Erinnerungen berichten, sondern unter einigem emotionalen Aufwand Ereignisse rekapitulieren und bereit sind, äußerst lebendige Gespräche zu führen.
Vielen Dank dafür, dass uns diese Gelegenheit gegeben wurde.
In dieser Ausgabe findet sich auch ein Beitrag über den neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron, den der Autor als Prototyp der Postdemokratie porträtiert, wie sie der Politikwissenschaftler Colin Crouch beschrieben hat. Dieser erinnert nicht zufällig an Österreichs neuen jungen ÖVP-Obmann, über dessen Partei der Politikwissenschaftler Fritz Plasser unlängst meinte: "Die Entscheidungslogik in der ÖVP nähert sich der eines großen Unternehmens an. Der Obmann ist der CEO, der Parteivorstand ist der Aufsichtsrat, und der Parteitag ist die Aktionärsversammlung." Wir haben Peter Filzmaier gebeten, die Popularität von Sebastian Kurz zu ergründen.
Spannende Momente wünscht
Gunnar Landsgesell
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