MO Editorial
Liebe Leserin
Lieber Leser
Die Schule ist ins Gerede gekommen, danbei mischen sich Problematisierungen aller Art: Es wird von Gewalt berichtet, von Kindern, deren Deutschkenntnisse nicht für den Unterricht ausreichen und von muslimischen Mädchen, die ein Kopftuch tragen - was die schwarz-blaue Regierung in einem ersten Schritt verbieten will. Wieder wird viel über Kulturkreise diskutiert und wieder scheint es vor allem um soziale Probleme zu gehen. Ob die Regierung, etwa mit den separierenden Deutschklassen, die richtigen Ansätze wählt, ist umstritten.
Wir haben zwei SchuldirektorInnen zum Gespräch gebeten, die aus ihrer Alltagspraxis und von ihen Lösungsansätzen berichten. Wir haben bei der Rütli-Schule in Berlin/Neukölln nachgefragt, die von einer berüchtigten Problem- zur mustergültigen Vorzeigeschule wurde. Und wir haben uns am Schulhof umgehört, wie die Stimmung so ist. Das Ergebnis stimmt nachdenklich. Birgit Wittstock hat mit Jugendlichen, viele von ihnen mit migrantischen Wurzeln, gesprochen, die sich, obwohl in Österreich geboren, hier nicht angenommen fühlen. Ein Lagebericht, der nicht gerade optimistisch stimmt.
Während an der Rütli-Schule die Stärken der Kinder betont und die Eltern eingebunden werden, ist in der öffentlichen Diskussion in Österreich von Teambildung seltener die Rede. Integration, so scheint es, wird immer noch als Einbahnstraße verstanden. Während die Verantwortung oftmals an LehrerInnen delegiert wird, die mit persönlichem EInsatz gesellschaftliche Verwerfungen ausgleichen müssen.
Spannende MOmente wünscht
Gunnar Landsgesell
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