MO Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Vor rund 20 Jahren hatte Noam Chomsky (gemeinsam mit Edward S. Herman) „Manufacturing Consent: The Political Economy of the Mass Media“ geschrieben. Darin werden Massenmedien als ideologische, also keineswegs objektive Unternehmungen beschrieben, die Eigentümer*innen-Interessen vertreten und systemerhaltend agieren. Klingt hart, aber gerade deshalb, nach Inseratenkorruption, PR-Regierungen und prekären Corona-Regelungen, aber auch durch die wachsende Bedeutung „alternativer“ Medien im Internet und Social Media ist das Buch bis heute lesenswert. Wir wollen einen kleinen Ausschnitt beleuchten und haben mit Puls4-Infochefin Corinna Milborn ein Gespräch über den möglichen Vertrauensverlust in Medien geführt, während der Autor Vladimir Vertlib in einem persönlich gestalteten Essay die Chancen und Tücken des World Wide Web abwägt. Generationswechsel: Zwei junge Wienerinnen sehen das entspannter. Sie berichten, wie sie selbst entscheiden und über Social Media ihren eigenen Nachrichtenstream zusammenstellen.
Vertrauen sollte man definitiv auch in die Behörden haben. Im Fall eines 17-jährigen Somaliers, der an der steirischen Grenze um Asyl angesucht hat, wurde dieses erschüttert. Der Jugendliche wurde zurückgewiesen, konnte aber über den Anwalt Clemens Lahner zu seinem Recht kommen. Im Zuge einer Revision stellte das Landesverwaltungsgericht fest, dass an der Grenze „methodisch“ Pushbacks eingesetzt werden. Nachzulesen in MO 68.
Gunnar Landsgesell, Chefredakteur
Unterstützen Sie jetzt unabhängigen Menschenrechtsjournalismus mit einem MO-Magazin-Solidaritäts-Abo