
Neuer Rekord in Wien: Pass Egal Wahl an Schulen erreicht Tausende – jetzt mit preisgekröntem Rückenwind!
Die Pass Egal Wahl an Schulen hat im Rahmen der Wiener Landtagswahl 2025 einen weiteren Meilenstein gesetzt: Mehr als 5.700 Schüler:innen aus über 30 Wiener Schulen nahmen an dem einzigartigen Demokratieprojekt von SOS Mitmensch teil – so viele wie noch nie bei einer Wiener Pass Egal Wahl!
Das Projekt, das politische Bildung mit gelebter Solidarität verbindet, zeigt eindrucksvoll: gelebte Demokratiebildung und das Sichtbarmachen des Wahlausschlusses junger Menschen ohne österreichischen Pass sind essenzieller denn je.
„Die hohe Beteiligung und das enorme Engagement zeigen, dass das Thema Wahlausschluss Schüler:innen und Lehrkräfte gleichermaßen bewegt“, so SOS Mitmensch-Geschäftsführerin Gerlinde Affenzeller.
Ein starkes Zeichen für eine inklusive Demokratie
Von der Mittelschule bis zur Berufsschule, über Gymnasien bis zur HTL – tausende Schüler:innen setzten durch ihre Stimme ein klares Zeichen: für Teilhabe, für Mitbestimmung, für eine Demokratie, die alle miteinschließt. Besonders eindrücklich: Auch viele Schüler:innen mit österreichischer Staatsbürgerschaft solidarisierten sich mit ihren nicht-wahlberechtigten Mitschüler:innen – und reflektierten kritisch über Ausgrenzung und Wahlrecht.
Demokratiebildung, die wirkt – in Theorie und Praxis
Lehrkräfte erhalten für die Umsetzung der Pass Egal Wahl an ihrer Schule von SOS Mitmensch ein umfassendes Materialpaket, das gemeinsam mit dem Institut Urban Diversity Education der Pädagogischen Hochschule Wien entwickelt wurde. Im Zentrum steht dabei nicht nur die Durchführung einer symbolischen Wahl, sondern die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wahlausschluss, Demokratieverständnis und gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Viele Lehrpersonen berichten, dass die Schüler:innen durch das Projekt politisch „wachgerüttelt“ wurden. Die Mischung aus Information, Reflexion und aktivem Tun macht den besonderen Wert des Projekts aus.
SozialMarie würdigt Bedeutung des Demokratieprojekts an Schulen
Für seine innovative und gesellschaftlich wirksame Umsetzung wurde das Projekt Pass Egal Wahl an Schulen 2025 mit dem SozialMarie – Preis für soziale Innovation ausgezeichnet. Die Jury würdigte besonders den Beitrag zur Demokratieförderung und den Ansatz, junge Menschen zur Reflexion und zur aktiven Auseinandersetzung mit politischer Teilhabe zu motivieren – unabhängig vom Pass.
„Die SozialMarie ist für uns eine wichtige Bestätigung. Sie zeigt, dass Demokratiebildung mit Fokus auf Inklusion in Schulen nicht nur notwendig, sondern auch wirksam ist“, betont Projektleiterin Maiko Sakurai.
Politik muss junge Menschen endlich teilhaben lassen
Seit der vorletzten Wien-Wahl im Jahr 2020 haben rund 100.000 Wiener:innen ihren 16. Geburtstag gefeiert – sie sollten damit eigentlich bereit sein, an der politischen Gestaltung ihrer Stadt teilzunehmen. Doch etwa 37.000 von ihnen durften bei der Wien-Wahl am 27. April 2025 nicht mitbestimmen, weil sie keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen.
Viele von ihnen sind in Wien aufgewachsen, ein Drittel sogar hier geboren. In anderen Ländern hätten sie mit der Geburt im Land längst die Staatsbürgerschaft erhalten. In Österreich jedoch gehören sie zu den vielen jungen Menschen, die von der Politik ausgeschlossen werden – weil ihre Eltern z. B. zu wenig verdienen oder andere strenge Hürden der Einbürgerung nicht erfüllen. Damit bleibt ihnen nicht nur die Staatsbürgerschaft, sondern auch das Wahlrecht dauerhaft verwehrt.
„Politik sollte nicht spalten, sondern an einer inklusiven Demokratie arbeiten, die alle hier geborenen und aufgewachsenen jungen Menschen miteinschließt. Die fehlende demokratische Beteiligungsmöglichkeit für zigtausende Jugendliche ist eine gefährliche Sackgasse“, betont SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak.
SOS Mitmensch fordert: Junge Menschen, die in Österreich aufwachsen, verdienen politische Teilhabe. Demokratie darf keine Frage des Passes sein – besonders nicht für die nächste Generation.
SOS Mitmensch sagt DANKE!
SOS Mitmensch bedankt sich bei der großen Zahl an Schüler.innen und bei den vielen engagierten Lehrkräften, ohne die das Schulprojekt von SOS Mitmensch nicht existieren würde.
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