Markovics, Reinisch, Rubey, Malovčić, Jantschitsch und Plaschg unterstützen #hiergeboren-Initiative!
Die Unterstützung für die von SOS Mitmensch gestartete Einbürgerungsinitiative für hier geborene und hier aufgewachsene Kinder und Jugendliche wird immer breiter. Jetzt melden sich prominente Persönlichkeiten zu Wort, um die #hiergeboren-Initiative zu unterstützen.
Wir alle sind Österreich!
Für den Schauspieler Karl Markovics ist klar, dass „wir alle Österreich sind“. „Österreich ist: Seine Menschen“, begründet Markovics seine Unterstützung für die #hiergeboren-Initiative.
Ja zur Einbürgerung hier geborener Kinder
Die Journalistin Ricarda Reinisch unterstützt ebenfalls die Einbürgerungskampagne von SOS Mitmensch. „Ich bin ganz klar für die Einbürgerung hier geborener Kinder“, betont Reinisch.
Gleiche Rechte, gleiche Pflichten
Der Schauspieler Manuel Rubey findet es „rätselhaft“, warum Einbürgerungsregeln in Kraft sind, die „von Anfang an Ungerechtigkeit schaffen“. „Gleiche Rechte, gleiche Pflichten. So geht Gesellschaft, würde ich meinen“, betont Rubey.
Kinderrechtekonvention muss auch in Österreich gelten
Sängerin, Musikerin und Komponistin Anja Plaschg, bekannt auch unter dem Namen Soap&Skin, fordert ein stärkeres Gewicht von Kinderrechten, damit hier geborene Kinder geschützt sind: „„Die Kinderrechtekonvention muss auch in Österreich gelten. Diese Kinder müssen sicher und sichtbar sein. Mein Wunsch ist, dass dies selbstverständlich und nicht zu viel verlangt ist.“
Wer hier ist, ist von hier
Für die Musikerin und Komponistin Eva Jantschitsch, alias Gustav, steht außer Frage, dass „alle, die hier sind, von hier sind“.
Recht auf die österreichische Staatsbürgerschaft
Auch die Schauspielerin und Musikerin Edita Malovčić unterstützt die Forderung von SOS Mitmensch nach einem Recht auf die österreichische Staatsbürgerschaft für hier geborene und hier aufgewachsene Kinder und Jugendliche.
Bereits 34.000 Unterschriften für faires Einbürgerungsrecht
SOS Mitmensch hat inzwischen mehr als 34.000 Unterschriften für ein faires Einbürgerungsrecht gesammelt. „Es geht um ein Ende der Ausgrenzung von hunderttausenden hier verwurzelten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Österreich ist beim Zugang zur Staatsbürgerschaft Schlusslicht in Europa. Das muss sich ändern“, fordert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, ein Ende der Ausgrenzungspolitik.
SOS Mitmensch hat gemeinsam mit Expert*innen und Betroffenen eine große Kampagne gegen den Ausschluss hier geborener und hier aufgewachsener Kinder und Jugendlicher von der österreichischen Staatsbürgerschaft gestartet. Mehr als 220.000 in Österreich geborene junge Menschen sind betroffen und die Zahl wächst mit jedem Tag!
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Ausgrenzung von Geburt an
„Wir erleben, dass Kinder in Österreich vom Tag ihrer Geburt an staatlich ausgegrenzt und in ihren Rechten und Möglichkeiten eingeschränkt werden. Sie werden vom Staat zu „Fremden“ erklärt, obwohl sie von hier sind“, begründet Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, die Dringlichkeit der Kampagne für faire Einbürgerungsbestimmungen.
Österreich Schlusslicht bei Einbürgerung
Laut einer aktuellen Erhebung des Migrant Integration Policy Index (MIPEX) ist Österreich gemeinsam mit Bulgarien absolutes Schlusslicht in Europa beim Zugang zur Einbürgerung. Verglichen wurden 52 europäische und außereuropäische Länder. Österreich erhält als nur eines von fünf Ländern die Negativbewertung „unfavourable“.
Mehr als 300.000 Betroffene
SOS Mitmensch verweist darüber hinaus auf Zahlen der Statistik Austria, wonach mehr als 220.000 in Österreich geborene Menschen bislang nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten haben. Weitere 80.000 Personen leben bereits seit frühester Kindheit in Österreich , aber sind bisher ebenfalls von der Einbürgerung ausgeschlossen geblieben. Und jeden Tag kommen in Österreich durchschnittlich weitere 49 Kinder zur Welt, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.
Pressekonferenz zum Start der #hiergeboren-Kampagne von SOS Mitmensch
Kinder müssen Mindesteinkommen nachweisen
Hauptgrund dafür sind die im internationalen Vergleich extrem hohen Einbürgerungshürden. Selbst hier geborene Kinder müssten über ihre Eltern ein Mindesteinkommen nachweisen, um eine Chance auf Einbürgerung zu haben. Für viele Eltern mit niedrigem Vollzeiteinkommen, Teilzeitbeschäftigung oder ohne Erwerbsarbeit ist das aber unmöglich.
Einbürgerung bleibt oft unerreichbar
Die Staatsbürgerschaftsexpertin Antonia Wagner betont, dass die Einbürgerung „ein Schlüssel zur rechtlichen, politischen und sozialen Gleichstellung“ und somit „ein wichtiges Integrationsinstrument“ sei. Das österreichische Staatsbürgerschaftsrecht trage dieser Integrationsfunktion jedoch nur unzureichend Rechnung „Die Einbürgerung bleibt auf Grund zahlreicher Hürden für viele unerreichbar. Insbesondere Kindern, deren Eltern nicht das geforderte Einkommen erreichen oder aus anderen Gründen von der Einbürgerung ausgeschlossen sind, wird ein Rechtsanspruch auf die Einbürgerung verwehrt“, so Wagner.
Staatsbürgerschaftsexpertin Antonia Wagner zum in Österreich extrem restriktiven Einbürgerungsrecht
Keim der Spaltung
Der Verfassungsjurist Prof. Heinz Mayer konstatiert eine demokratiepolitisch problematische Entwicklung. Eine Demokratie nehme Schaden, wenn Menschen die in Österreich geboren wurden und hier ihren Lebensmittelpunkt haben, von Wahlen ausgeschlossen seien, betont Mayer. „Damit schafft man zwei Gruppen von Menschen: 'die, die zu uns gehören' und 'die, die nicht zu uns gehören'. Eine derartige Politik trägt den Keim der Spaltung in sich“, erklärt der Verfassungsjurist.
Zugeschaltet aus dem Homeoffice warnt Verfassungsjurist Prof. Heinz Mayer vor den problematischen demokratiepolitischen Folgen der Nicht-Einbürgerungspolitik
Menschen sollten nicht ausgegrenzt werden
Die in Österreich geborene 18-jährige Schülerin Mereme Merlaku findet es schade, dass sie bislang nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hat. Merlaku, die eine Handelsakademie besucht und nebenbei arbeitet, sieht sich als Teil der österreichischen Bevölkerung. Sie spricht sich gegen Ausgrenzung aus. „Menschen die in Österreich geboren sind, hier leben, arbeiten und Steuern an den Staat zahlen, sind genauso ein Teil der österreichischen Bevölkerung und sie sollten nicht aufgrund ihres ausländischen Migrationshintergrunds vom Wahlrecht und der Demokratie ausgegrenzt werden“, betont die Schülerin.
Schülerin Mereme Merlaku, selbst hier geboren, aufgewachsen, aber ohne österreichische Staatsbürgerschaft, appeliert für ein gerechteres Einbürgerungsrecht
Sehr unfaire Situation
Die 17-jährige Schülerin Aylin Ayyildiz ist ebenfalls in Österreich geboren und hat ihr ganzes Leben hier verbracht, ohne bislang die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten zu haben. Ayyildiz findet es „sehr unfair“, dass Menschen, die in Österreich geboren sind, keine österreichische Staatsbürgerschaft haben können und nicht wählen können. „Ich habe meine Schulpflicht in Österreich absolviert, besuche aktuell die zweite Klasse einer Handelsschule, gehe nebenher geringfügig arbeiten und fühl mich eigentlich auch als Österreicherin. Ich finde es komisch, dass ich hier nicht wählen darf, weil wählen ist wichtig in einer Demokratie“, betont Ayyildiz.
Schülerin Aylin Ayyildiz, in Österreich geboren, aber ohne österreichische Staatsbürgerschaft, berichtet von den Nachteilen des Staatsbürgerschafts-Ausschlusses
Kinder nicht für Herkunft bestrafen
Auch die Schülerin Mirjana Milenkovic ist von den hohen Einbürgerungshürden betroffen. Sie kam in Österreich zur Welt, ist jetzt 17 Jahre alt, besucht eine Handelsakademie in Wien, aber hat bislang nicht die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen bekommen. „Ich finde, ein Kind sollte nicht dafür bestraft werden, nur weil es ausländische Wurzeln hat“, sagt Milenkovic. Die Schülerin betont, dass es wichtig sei, allen Kindern von Anfang an das Gefühl zu geben, dazuzugehören.
Schülerin Mirjana Milenkovic, hier geboren und ohne österreichische Staatsbürgerschaft, hat kein Verständnis für die Benachteiligung von Kindern, deren Eltern keine österreichische Staatsbürgerschaft haben
Ausgrenzung endlich beenden
Ziel der Kampagne von SOS Mitmensch ist ein faires Einbürgerungsrecht für alle in Österreich lebenden Menschen und ganz besonders für hier geborene und aufgewachsene Kinder und Jugendliche. „Die staatliche Ausgrenzung hier geborener und hier aufgewachsener Kinder und Jugendlicher muss beendet werden. Es sollte in Österreich keine Ungleichbehandlung von Kindern geben. Und es sollte keine Wahl mehr geben, bei der hunderttauende hier verwurzelte Menschen von der Demokratie ausgeschlossen sind“, so SOS Mitmensch-Sprecher Pollak.
SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak ruft dazu auf, im Rahmen der #hiergeboren-Petition "JA zur Einbügerung hier geborener Kinder" zu sagen
Um dieses Ziel zu erreichen hat SOS Mitmensch unter dem Motto „#hiergeboren“ eine Petition gestartet und ruft auf der Webseite hiergeboren.at zum Unterschreiben auf.
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