Pass Egal Wahl 2019 mit Rekordbeteiligung!
Die Pass Egal Wahl 2019 hat mit einer Rekordbeteiligung geendet. Mehr als 2.900 Menschen ohne österreichischen Pass gaben ihre Stimme ab. Hinzu kamen über 1.000 Solidaritätsstimmen von Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Großer Gewinner sind die Grünen. Die Rechtsparteien schnitten schlechter ab als bei der vergangenen Pass Egal Wahl.
Größte Pass Egal Wahl der Geschichte
Das Ziel, die größte „Pass Egal Wahl“ der Geschichte abzuhalten, ist erreicht worden. Zeitweise hat sich vor dem Wahllokal in Wien eine Wahlschlange von fast 100 Metern gebildet, die vom Innenministerium bis zum Bundeskanzleramt reichte. „Der Andrang war enorm. WählerInnen mussten für die Stimmabgabe Wartezeiten von bis zu einer Stunde in Kauf nehmen. Es zeigt sich einmal mehr wie tief es Menschen bewegt, wenn sie sich demokratisch beteiligen können“, freut sich Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, über die rege Wahlbeteiligung.
Fast 4.000 TeilnehmerInnen
An insgesamt fünfzehn Standorten in allen Bundesländern (Wien, Graz, Linz, Salzburg, Innsbruck, Klagenfurt, St.Pölten, Bregenz, Bludenz, Feldkirch, Dornbirn, Oberwart, Güssing, Pinkafeld, Pottendorf) konnten Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft ihre Stimme für die bei der Nationalratswahl kandidierenden Parteien abgeben. Darüber hinaus gabe es Wahlmobile sowie Briefwahl. Insgesamt nahmen fast 4.000 Menschen mit Pässen aus 95 Ländern dieser Erde teil, darunter auch mehr als 1.000 österreichische StaatsbürgerInnen, die ihre Solidarität zum Ausdruck brachten.
Grüne als Sieger
Die Grünen konnten im Vergleich zur vergangenen Pass Egal Wahl deutlich zulegen. Sie kamen auf 51 Prozent, gefolgt von der SPÖ mit 27 Prozent und der KPÖ und den NEOS mit jeweils mit 6 Prozent. Auch der Wandel schaffte die Hürde von 4 Prozent. ÖVP und FPÖ blieben demgegenüber unter dem Wahlergebnis der vergangenen Pass Egal Wahl und scheiterten an der 4 Prozent Marke. Eine Bundesländer-Detailauswertung der Wahl folgt in den nächsten Tagen.
Wahlergebnis:
Detailergebnisse aus den Bundesländern
Ergebnis ein Stimmungsbild
SOS Mitmensch betont, dass das Ergebnis dieser Wahl nicht repräsentativ für die Gesamtheit der Menschen ohne österreichischen Pass sei. Das Wahlergebnis stehe stellvertretend für das politische Stimmungsbild jener Menschen, die bereit sind, aktiv ein Zeichen für eine inklusivere Demokratie zu setzen, so die Menschenrechtsorganisation.
Ausgrenzung beenden
SOS Mitmensch fordert ein Ende der Ausgrenzung hier lebender Menschen. „Demokratie lebt von Beteiligung, nicht von Ausschluss. Es braucht ein Umdenken der Politik, weg von Spaltung hin zu einer Demokratie, die alle hier lebenden Menschen mit einschließt“, betont SOS Mitmensch-Sprecher Pollak.
DANKE!
SOS Mitmensch bedankt sich sehr herzlich: bei den vielen ehrenamtlichen HelferInnen, die die Pass Egal Wahl unterstützt haben, bei den Kooperationspartnern in allen neun Bundesländern, beim Kollektiv wahlmobil, bei den Wiener Jugendzentren und deren Jugendwahl, bei Daniel Dutkowski für das fotografieren und designen der großartigen Plakatkampagne, beim Presseclub Concordia für die Räumlichkeiten zur Stimmauszählung, bei den Plakatmodels, bei den MusikerInnen für ihre tollen Auftritte, bei den prominenten UnterstützerInnen und bei allen TeilnehmerInnen der Wahl.
HIER finden Sie 20 Fragen und Antworten zum Wahlrecht, zum restriktiven Einbürgerungsrecht und zur Pass Egal Wahl.
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