"Man muss was tun, sonst bleibt man über"
Warum engagieren Menschen sich freiwillig in der Flüchtlingshilfe? Was treibt sie an und was raten sie Menschen, die auch ehrenamtlich aktiv werden wollen? Wir haben nachgefragt. Heute: Christa Binder
Christa Binder besuchte einen Vortrag über Flüchtlinge und Integration und hörte dort die Sorgen und Bedenken der Anwesenden und ihre Angst vor „den Fremden“. Weil sie glaubte, dass die Menschen sich weniger vor Flüchtlingen fürchten würden, wenn sie sie kennen lernen, initiierte sie einen wöchentlichen Treffpunkt im Pfarrhof von Heidenreichstein für langansässige HeidenreichsteinerInnen und Flüchtlinge. Beim ersten Treffen saßen sich drei Asylwerber und drei HeidenreichsteinerInnen gegenüber und es herrschte etwas Ratlosigkeit. Christa Binder kochte Kaffee und man unterhielt sich mit Händen und Füßen. Doch es entwickelte sich eine Dynamik und heute kommen jeden Donnerstag durchschnittlich dreißig bis vierzig Flüchtlinge und fünfzehn bis zwanzig langansässige HeidenreichsteinerInnen zusammen, um miteinander Zeit zu verbringen und vor allem Deutsch zu lernen. Die Unterrichtsmaterialien hat Binder vom örtlichen Buchladen zur Verfügung gestellt bekommen, einige Flüchtlinge machen bald die Sprachprüfung B1.
Ihre Botschaft an alle, die sich freiwilliges Engagement überlegen: „Sich freiwillig in seiner Gemeinde zu engagieren ist auch eine Methode anzukommen und Anschluss zu finden. Man muss was tun, sonst bleibt man über.“
Infos und Kontakte zur freiwilligen Flüchtlingshilfe finden sie hier.
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