
"profil"-Umfrage spiegelt Realität nicht wieder
Nicht 1000 Euro brutto, wie von "profil" abgefragt, sondern das Eineinhalb- bis Zweifache ist für Einbürgerung nötig.
Laut neuester „profil“-Umfrage empfinden 73 Prozent der befragten ÖsterreicherInnen eine Einkommenshürde von mindestens 1000 Euro brutto als angemessen. Nur 22 Prozent sprechen sich für eine niedrigere Einkommensgrenze aus. Tatsache ist jedoch, dass Einbürgerungswillige in der Regel ein deutlich höheres Einkommen nachweisen müssen. Wer einen österreichischen Pass beantragt, muss netto, also nach Abzug aller Steuern, über volle 3 Jahre einen monatlichen Betrag von 837,63 Euro plus anteilige Mietkosten plus 129,24 Euro pro Kind plus etwaige Kreditraten plus sonstige regelmäßig anfallende Aufwendungen nachweisen.
Mit anderen Worten: Während Arbeiterinnen laut Statistik Austria ein durchschnittliches Gehalt von knapp 11.000 Euro brutto im Jahr beziehen, müssen Einbürgerungswillige über volle 3 Jahre zwischen 16.000 und 20.000 Euro brutto verdienen, um eine Chance auf die Einbürgerung zu erhalten. Das gilt auch für Menschen, die bereits seit 10, 15, 20 oder noch mehr Jahren in Österreich leben. Wer also beispielsweise dauerhaft ein zu geringes Einkommen oder eine zu geringe Pension bezieht, kann für den Rest ihres Lebens nicht Österreicherin werden und ist für den Rest ihres Lebens von demokratischen Grundrechten ausgeschlossen!