UnterstützerInnen und ExpertInnen zur "Migrationshintergrund"-Petition
Immer mehr Betroffene empfinden die politische Fixierung auf den „Migrationshintergrund“ als Fortsetzung einer Diskriminierungspolitik im neuen Gewand. Die anfängliche Hoffnung, die Sensibilität für den „Migrationshintergrund“ könne Positives bewirken, ist Ärger über den politischen Missbrauch, der mit dieser Bezeichnung betrieben wird, gewichen.
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Ewa Dziedzic (Erstunterzeichnerin der Petition):
„Ich mag mich nicht mehr per se als Migrantin definieren. Trotzdem werde ich noch immer von außen als Migrantin einkategorisiert. Das Thema empfinde ich inzwischen als lästig.“
Julya Rabinowich (Erstunterzeichnerin):
„Ich hab mich nie als Migrantin wahrgenommen. Die Politik betreibt Missbrauch mit dem Thema. „Migrant“ und „Migrationshintergrund“ sind die neuen Worte für „Tschusch“. Ich bin mit allen solidarisch, die durch diese Bezeichnungen abgwertet werden - persönlich fühle ich mich allerdings nicht als Opfer, denn ich gehöre zu denen, die es sich leisten können, das abzustreifen.“
Alexandra Siebenhofer (Erstunterzeichnerin):
„Wofür braucht man den Begriff „Migrationshintergrund“ überhaupt? Doch nur, um Menschen als „anders“ und „fremd“ zu kennzeichnen.“
Gamze Ongan (Erstunterzeichnerin):
„Es gibt Dinge, die wir mit scheinbar korrekten Begriffen alleine nicht ändern können. Es braucht eine neue Politik."
Bernhard Perchinig (Migrationsforscher):
„Es gibt so etwas wie eine Migrationshintergrund-Astrologie. Der Begriff „Migrationshintergrund“ hat so eine große Breite, dass er wissenschaftlich so gut wie immer irrelevant und fast nicht verwertbar ist. Dennoch hat sich der Begriff auch in Teilen der Sozialwissenschaften eingebürgert.“
Eva Maria Bachinger (Mitautorin des Buches „Die Integrationslüge“):
„Menschen werden fremder gemacht als sie sind. Das Gerede vom „Migrationshintergrund“ verdrängt andere, oft relevantere Hintergründe.“
Alexander Pollak (Erstunterzeichner):
„Es geht nicht darum, einen falschen Begriff durch einen anderen zu ersetzen, sondern die Politik muss weg von dem Gedanken kommen, dass man Menschen aufgrund einer diffusen Kategorie zu einer Gruppe zusammenzufassen und damit alles Mögliche erklären kann. Durch die Fixierung auf den „Migrationshintergrund" werden falsche Themen in den Vordergrund gerückt und falsche politische Schritte gesetzt. Es wäre die Aufgabe einer verantwortungsvollen Politik, den Menschen zu sagen, dass der „Migrationshintergrund“ in der Regel genau NICHT das ist, was sie unterscheidet.“
ALLE Fragen & Antworten zur Petition (pdf, 24 KB)
BEISPIELE zum falschen Migrationshintergrund-Gerede (pdf, 23 KB)