
Petition: Stopp dem falschen Gerede vom "Migrationshintergrund"!
Der "Migrationshintergrund" ist zum Spielball einer falschen Politik geworden. Menschen werden auseinander dividiert. Es werden willkürlich Gruppen geschaffen, die dann als „Problemgruppen“ gelten. Die einen müssen Leistungsnachweise erbringen, die anderen nicht. Doch wir lassen uns nicht mehr von der Politik in die Gruppen einteilen, die ihr gerade in den Kram passen! Wir sagen: Stopp dem falschen Gerede vom "Migrationshintergrund"!
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ALLE Fragen & Antworten zur Petition (pdf, 24 KB)
BEISPIELE zum falschen Migrationshintergrund-Gerede (pdf, 23 KB)
Ewa Dziedzic (Erstunterzeichnerin der Petition):
„Ich mag mich nicht mehr per se als Migrantin definieren. Trotzdem werde ich noch immer von außen als Migrantin einkategorisiert. Das Thema empfinde ich inzwischen als lästig.“
Julya Rabinowich (Erstunterzeichnerin):
„Ich hab mich nie als Migrantin wahrgenommen. Die Politik betreibt Missbrauch mit dem Thema. „Migrant“ und „Migrationshintergrund“ sind die neuen Worte für „Tschusch“. Ich bin mit allen solidarisch, die durch diese Bezeichnungen abgwertet werden - persönlich fühle ich mich allerdings nicht als Opfer, denn ich gehöre zu denen, die es sich leisten können, das abzustreifen.“
Alexandra Siebenhofer (Erstunterzeichnerin):
„Wofür braucht man den Begriff „Migrationshintergrund“ überhaupt? Doch nur, um Menschen als „anders“ und „fremd“ zu kennzeichnen.“
Alexander Pollak (Erstunterzeichner):
„Es geht uns darum, dass jede/r das Selbstbestimmungsrecht haben sollte, welchen Hintergrund er oder sie in den Vordergrund rücken möchte. Es geht um Respekt dafür, wenn Menschen den Migrationsaspekt für sich als wichtig erachten, es geht aber auch um Respekt dafür, wenn jemand etwas ganz anderes als wichtig für sich erachtet. Wovor ich keinen Respekt habe, ist eine Politik, die Menschen vorschreibt, was sie sind und was für sie wichtig ist - und welchen besonderen Leistungsnachweis sie infolgedessen zu erbringen haben."
STOPP DEM FALSCHEN GEREDE VOM "MIGRATIONSHINTERGRUND"!
Wir haben die Nase voll von den falschen politischen Aussagen und Spielchen zu „Menschen mit Migrationshintergrund“! Wie kommt die Politik dazu, uns aufgrund unseres Geburtsortes oder des Geburtsortes unserer Eltern in einen Topf zu werfen? Nur weil unsere Herkunftsgeschichte irgendwo einen Bezugspunkt außerhalb Österreichs hat, sollen wir eine Gruppe sein? Was für ein Unsinn! Jede und jeder einzelne von uns ist auf unterschiedliche Weise Teil dieser Gesellschaft. Es gibt keine Neben- oder Untergesellschaft „der Menschen mit Migrationshintergrund"!
Viele PolitikerInnen tun so, als wäre „Mensch mit Migrationshintergrund“ ein feines Zauberwort, das dabei hilft, Probleme zu lösen. Doch in Wahrheit ist dieses Wort um nichts besser als „Ausländer“ oder „Fremder“ oder „Tschusch“! Das Gerede von den „Menschen mit Migrationshintergrund“ dient der Fortsetzung von haargenau derselben falschen Politik! Diese Politik dividiert Menschen auseinander und schafft willkürlich Gruppen, die dann als „Problemgruppen“ gelten. Den politisch Verantwortlichen geht es dabei nur um eines: die Verantwortung für das, was sie tun, von sich wegzuschieben. Doch wir schauen nicht mehr schweigend zu, wenn uns die Politik zu den Gruppen macht, die ihr gerade in den Kram passen!
Wenn PolitikerInnen etwas über Menschen sagen wollen, die von Armut betroffen sind, dann sollten sie mit Armutsbetroffenen reden. Wenn sie Diskriminierung zum Thema machen wollen, dann sollten sie Menschen zu Wort kommen lassen, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben. Aber egal über welche Probleme die Politik reden will, sie sollte aufhören, in all diesen Zusammenhängen von „den Menschen mit Migrationshintergrund“ zu sprechen. Das ist falsch, das ist diskriminierend, das nervt extrem!
Das einzige, was alle „Menschen mit Migrationshintergrund“ wirklich eint, ist das unqualifizierte Politikergerede über sie. Schluss damit! Alle Menschen sollten selbst bestimmen, ob und wann sie ihren Migrationshintergrund in den Vordergrund rücken!
Wir verlangen von den PolitikerInnen den sofortigen Stopp des Missbrauchs von Lebensgeschichten! Egal in welcher politischen Position Sie sind: Hören Sie auf damit!
Aber was auch immer die PolitikerInnen tun, wir bilden hiermit eine neue Gruppe, die Gruppe derjenigen, die NEIN zu dieser undemokratischen Scheinpolitik sagt!
ERSTUNTERZEICHNER/INNEN:
Betsabeh Aghamiri, Aret Aleksanyan, Vida Bakondy, Ljubomir Bratic, Carla Bobadilla, Marcus J. Carney, Dorretta Carter, Anna Durnova, Ewa Dziedzic, Vedran Dzihic, Dana Eger, Gerald Grestenberger, Ani Gülgün-Mayr, Hakan Gürses, Dagmar Hanifl, Clara Luzia Maria Humpel, Aydan Iyigüngör, Natalia Zambrano Jaramillo, Hikmet Kayahan, Cornelia Kogoj, Daniel Kon, Marion Kremla, Nina Kusturica, David Lackner, Sina Leipold, Anca Lucian, Sonia Melo, Rubina Möhring, Cathren Müller, Petra Neuhold, Stefan Nowotny, Cornelius Obonya, Gamze Ongan, Luci Pajer, Alexander Pollak, Gustav Pursche, Julya Rabinowich, Stella Reznyik, Arash T. Riahi, Dimiter Rogatchev, Michael Rosenberg, Dirk Rupnow, Anja Salomonowitz, Hansel Sato, Claudia Schäfer, Paul Scheibelhofer, Nina Schrödl, Luc Schwartz, Alexandra Siebenhofer, Stephanie Twumasi, Gerd Valchars, Erol YildizHIER geht's zur Petition!