Hofburg-Mitgesellschafter Casinos Austria spricht sich gegen Rechtsextremen-Ball in Hofburg aus!
Der für den Tag der Befreiung von Auschwitz geplante Rechtsextremen-Ball in der Hofburg wird Thema auf der am 1. Dezember stattfindenden Gesellschafterversammlung des Kongresszentrums Hofburg
Der Widerstand gegen den für den 27. Jänner geplanten Ball des Wiener Korporationsrings in der Hofburg wächst und hat nun auch die Gesellschafter des Kongresszentrums Hofburg erfasst. Bereits zuvor haben sich zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen entsetzt darüber gezeigt, dass in der im Eigentum der Republik Österreich stehenden Hofburg am internationalen Holocaust-Gedenktag ein von rechtsextremen Organisationen getragenes Ballereignis stattfinden soll. Dem Wiener Korporationsring gehören zahlreiche rechtsextreme Burschenschaften an.
Für die Ballplanung in der Hofburg unmittelbar verantwortlich ist das Kongresszentrum Hofburg, das die Räumlichkeiten in der Hofburg von der Republik Österreich verpachtet bekommen hat. Auf der am Donnerstag stattfindenden Gesellschafterversammlung des Kongresszentrums soll nun auf Betreiben der Casinos Austria das Thema Rechtsextremen-Ball in der Hofburg zur Sprache gebracht werden. In einem Schreiben an SOS Mitmensch teilte der Casinos Austria Sprecher Martin Himmelbauer mit: „Wir lehnen jede Form von Extremismus entschieden ab und wollen Organisationen, die die nötige Distanz zu einschlägigem Gedankengut vermissen lassen, keine Bühne geben. Daher wird sich der Vertreter von Casinos Austria in der Generalversammlung am 1. Dezember gegen die Abhaltung dieses Balls aussprechen.“
SOS Mitmensch hofft, dass nun auch die anderen Gesellschafter des Kongresszentrums Hofburg dem Beispiel der Casinos Austria folgen und sich gegen den Rechtsextremen-Ball aussprechen. Das Kongresszentrum Hofburg wird neben den Casinos Austria von folgenden weiteren Gesellschaftern getragen: die Austria Hotels, das Hotel Sacher, die Danube Hotel Betriebsgesellschaft (der das Hotel Intercontinental angehört), das Österreichische Verkehrsbüro sowie Dr. Martin Schick, Dr. Dorothea Frank und die Schick Hotels.
Wir halten es für unerträglich, dass eine rechtsextrem durchsetzte Vereinigung wie der Wiener Korporationsring in einem staatstragenden Gebäude wie der Hofburg ein Fest abhalten kann. Dass dieses Fest 2012 auch noch am Tag der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz stattfinden soll, kommt einer Verhöhnung der Opfer des Nationalsozialismus gleich.
Es liegt nun sowohl an den politischen Verantwortungsträgern als auch an den Gesellschaftern der Hofburg zu zeigen, dass sie nicht gewillt sind, Rechtsextremisten staatstragende Orte zu überlassen und damit sowohl Opfer nationalsozialistischer und rechtsextremer Gewalt zu verhöhnen als auch das Ansehen Österreichs zu beschädigen. Wir sind erfreut darüber, dass die Casinos Austria einen ersten Schritt in die richtige Richtung gesetzt haben. Weitere Schritte müssen nun folgen.
SOS Mitmensch wird gemeinsam mit zahlreichen anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen weiter Druck ausüben, damit die unsägliche Tradition, dass rechtsextreme Vereinigungen einen Platz in der gesellschaftlichen Mitte Österreichs haben, endlich ein Ende findet. Unterstützung findet dieses Bestreben übrigens auch von Seiten der Grünen und Teilen der SPÖ.