Arbeitserlaubnis für Asylsuchende würde Quartiersnot rasch lindern
Asylsuchende selbsterhaltungsfähig machen statt sie in Container verfrachten, das wäre das Gebot der Stunde.
Es ist mehr als eigenartig, dass über unmenschliche Containerlösungen diskutiert, aber über vernünftige und nachhaltige Lösungen einfach hinweg geblickt wird. Die Arbeitserlaubnis für Asylsuchende wäre ein wesentlicher Lösungsbeitrag zur Beseitigung der Asyl-Quartiersnot. AsylantragstellerInnen, die eine Arbeit haben und selbsterhaltungsfähig sind, könnten organisierte Quartiere verlassen. Es gäbe dann freie Plätze, die nachbesetzt werden könnten.
Doch nicht nur die Quartierlage würde sich entspannen, es würde auch insgesamt zu einer Entlastung des Sozialstaats kommen. Derzeit produzieren wir mit dem Arbeitsverbot ja künstlich Langzeitarbeitslose. Und wenn die Innenministerin in Sachen Arbeitserlaubnis über ihren Schatten springt, dann hätte sie mit einem Schlag viel weniger Zores mit den Bundesländern am Hals.
Die Plattform „Machen wir uns stark“, die von SOS Mitmensch, Integrationshaus und M-Media getragen und von mehr als 120 weiteren Organisationen unterstützt wird, setzt sich bereits seit Anfang Mai für den Zugang von Asylsuchenden zum Arbeitsmarkt ein. Gestützt wird die Forderung auch von einer repräsentativen Umfrage des UNHCR, wonach 54 Prozent der ÖsterreicherInnen dafür sind, dass Asylsuchende arbeiten dürfen.