
Bundeskanzler und Integrationsministerin grenzen Muslim*innen auf Facebook aus
Anlässlich des Endes des diesjährigen Ramadan kritisiert SOS Mitmensch, dass Bundeskanzler Karl Nehammer und Integrationsministerin Susanne Raab auf Facebook Feiertagsgrüße an Christ*innen und Jüd*innen richten, aber nicht an Muslim*innen. Die Menschenrechtsorganisation spricht von einer gezielten und wohldosierten Ausgrenzungsstrategie gegenüber Muslim*innen und einem Kniefall vor antimuslimischem Rassismus.
Wohldosierte Ausgrenzung
„Wenn man als Regierungschef und als für Integration zuständige Ministerin auf Facebook Feiertagsgrüße an unterschiedliche Religionsgemeinschaften richtet, dann ist es nicht in Ordnung, eine wichtige und seit mehr als hundert Jahren anerkannte Religionsgemeinschaft gezielt auszulassen“, kommentiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch, die fehlenden Ramadan-Feiertagsgrüße auf Facebook. Pollak spricht von einer „wohldosierten Ausgrenzung“ und verweist darauf, dass Bundeskanzler Nehammer und Integrationsministerin Raab auf anderen, weniger breiten Kommunikationskanälen, wie etwa Twitter, neben Feiertagsgrüßen an Christ*innen und Jüd*innen, sehr wohl auch Feiertagsgrüße an Muslim*innen richten.
Kniefall vor antimuslimischem Rassismus
„Die Ausgrenzung auf Facebook kann nicht anders erklärt werden, als mit einem Kniefall vor jenen politischen Hasspredigern, die antimuslimischen Rassismus betreiben und Muslim*innen kollektiv aus der österreichischen Gesellschaft ausschließen wollen. Ein solcher Kniefall ist ein fatales Signal“, so Pollak der Nehammer und Raab zur Gleichbehandlung von Muslim*innen aufruft.
Keine Feiertagsgrüße des Bundeskanzlers für Muslim*innen auf Facebook
Auch von der für Integration zuständigen Ministerin heuer keine Feiertagsgrüße für Muslim*innen auf Facebook
Politische Hassprediger üben Kritik an jeglichen Feiertagsgrüßen an Muslim*innen. DIe regierende Politik gibt dem teilweise nach und übermittelt auf Facebook keine Feiertagsgrüße an Muslim*innen
SOS Mitmensch stellt Erklär-Webseite online
„Um Bewusstsein über antimuslimische Abwertungs-, Ausgrenzungs- und Feindbildstrategien zu fördern, haben wir jetzt erstmalig eine Erklär-Webseite zu antimuslimischem Rassismus online gestellt. Wir führen anhand von Fallbeispielen aus, was antimuslimischer Rassismus ist, wie er auftritt, was er anrichtet und worin sich rassistische Aussagen von legitimer Kritik unterscheiden“, so Pollak.
--> Bericht 2021 über antimuslimischen Rassismus zum Herunterladen
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