Alarmierend: Einbürgerungszahlen sinken weiter!

Laut den aktuellen Einbürgerungszahlen der Statistik Austria wurden im ersten Quartal 2021 nur 744 in Österreich geborene Personen nachträglich eingebürgert, ein Absinken um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im gleichen Zeitraum sind jedoch (geschätzt auf Basis der Durchschnittszahlen 2020) 4.410 Kinder hier zur Welt gekommen, ohne die österreichische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Das bedeutet ein weiteres markantes Anwachsen der Einbürgerungslücke bei hier geborenen Kindern!

Durchschnittlich kommen (laut Zahlen des Jahres 2020) 49 Kinder pro Tag in Österreich zur Welt, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Doch im ersten Quartal 2021 haben nur knapp über acht hier geborene Personen pro Tag nachträglich die Staatsbürgerschaft erhalten. Damit tut sich eine Einbürgerungslücke von fast 41 Personen pro Tag auf, die sich im ersten Quartal auf mehr als 3.600 Personen summiert.

Nichteinbürgerungs-Spirale dreht sich weiter

„Auf sechs Kinder, die in Österreich ohne österreichische Staatsbürgerschaft zur Welt kommen, kommt nur ein Kind, das nachträglich vom Staat eingebürgert wird. Damit dreht sich die Nichteinbürgerungs-Spirale für hier geborene Kinder Tag für Tag weiter“, kritisiert SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak die restriktive Staatsbürgerschaftsvergabe.

Österreich Schlusslicht in Europa

Österreich sei mit einer Einbürgerungsrate von 0,6 Prozent weiterhin europäisches Schlusslicht beim Zugang zur Einbürgerung, kommentiert Pollak die aktuellen Zahlen der Statistik Austria. Ohne das Erleichterungsgesetz für NS-Opfer und deren Nachkommen wäre das Absinken der Einbürgerungen sogar noch dramatischer ausgefallen, so Pollak.

Recht auf die österreichische Staatsbürgerschaft!

SOS Mitmensch fordert ein Recht auf die österreichische Staatsbürgerschaft für in Österreich geborene und aufgewachsene Kinder, deren Eltern bereits mehrere Jahre in Österreich leben. „Derzeit schickt unser Staat hier geborene Kinder sogar lieber in die Staatenlosigkeit als sie einzubürgern. Das ist nicht nur unfair gegenüber den Kindern, sondern auch gesellschafts- und demokratiepolitisch extrem destruktiv“, fordert Pollak ein Umdenken der Politik.

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