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01. Jul. 2025

Zehn Jahre danach – Moudar Mouhamed: „Wünsche mir, dass Integration als gegenseitiger Prozess verstanden wird“

Moudar Mouhammed flüchtete 2015 von Syrien nach Österreich. Er lernte Menschen kennen, die ihn unterstützen und ihm Chancen eröffneten, die er nutzte. Heute arbeitet er als Senior Manager bei einer Bank in Wien und verbringt seine Freizeit mit seiner Familie und dem Springreiten.

 

Redaktion: Sonja Kittel, Fotos: Michael Pöltl

 

Keine Sicherheit mehr in Syrien

„Ich heiße Moudar Mouhamed. Ich bin 34 Jahre alt und in Aleppo, Syrien, geboren und aufgewachsen. Ich bin im September 2015 nach Österreich gekommen. Ich bin geflüchtet, weil es in Syrien keine Sicherheit mehr gab – nur Krieg, Zerstörung und Hoffnungslosigkeit. Ich hatte keine Wahl mehr. Der gefährliche Weg über das Meer war mein letzter Ausweg. Meine Flucht war traumatisch. Wochenlang unterwegs, auf überfüllten Booten, oft ohne Wasser oder Nahrung. Jeder Moment war ein Kampf ums Überleben. Ich hatte Angst, aber auch Hoffnung. Ich habe überlebt. Viele andere nicht.

 

 

„Es gab Menschen, die zuhören wollten“

Das Ankommen war geprägt von Unsicherheit, Isolation und Hoffnungslosigkeit, aber auch von unglaublicher Menschlichkeit. Von September 2015 bis Mai 2016 lebte ich in einem Flüchtlingslager in Wien im 13. Bezirk. Ich hatte kein Geld, keine Sprache, keine Perspektive. Doch es gab Menschen, die uns besuchten, zuhören wollten, sich kümmerten – das war der Anfang meiner Integration. Es kamen Menschen verschiedensten Alters zu uns, die mit uns sprachen und uns Deutsch lernten. Sie redeten absichtlich sehr langsam und waren immer voller Lob für meine Sprachkenntnisse, weil sie freundlich waren. Das war einerseits positiv, andererseits habe ich mich dadurch auch selbst überschätzt. Bei meinem ersten Vorstellungsgespräch habe ich voller Selbstbewusstsein gesagt, dass ich es auf Deutsch, nicht auf Englisch machen will, und als sie dann anfingen mit mir zu reden, verstand ich nur Bahnhof. Das hat mir nochmal einen Push gegeben.

 

„Mir fehlte die Berufserfahrung“

In unserem Flüchtlingslager wurden die besten 15 Deutschsprechenden ausgewählt, um einen gratis Deutschkurs beim Kardinal-König-Haus zu machen. Ich war einer davon. Ines, meine Lehrerin dort, unterstützte mich gemeinsam mit ihrer Schwester Alissa bei der Jobsuche. Sie haben für mich gekämpft und ich habe viel von ihnen gelernt. In Syrien hatte ich bereits ein Bachelorstudium in Wirtschaft abgeschlossen, dass ich hier auch anerkennen lassen konnte. Doch das war sehr viel Theorie und kaum Praxis. Mir fehlte die Berufserfahrung. Ich kam über eine Familie, die ich im Lager kennengelernt hatte, zu einem ICDL-Kurs (Internationale Zertifizierung für digitale Bildung), der kostenlos für Flüchtlinge angeboten wurde und habe die Zertifizierungen bekommen. Sie gaben mir auch einen Laptop, um damit zu üben. Einige Jahre später spendete die Firma, bei der ich arbeitete, 30 Laptops an Geflüchtete – es war schön, etwas zurückgeben zu können.

 

„Seit zweieinhalb Jahren bin ich Senior Manager“

Der Startpunkt für meinen Berufsweg in Österreich war meine Teilnahme am MTOP (More Than One Perspective)-Associate Programm. Sie bieten Workshops für Geflüchtete an, bei denen man lernt, wie man ein Bewerbungsschreiben formuliert und sich bei einem Vorstellungsgespräch verhalten soll. Sie machen auch ein professionelles Foto und organisieren Meetings mit Personalabteilungen verschiedener Firmen. Das hat mir wirklich sehr geholfen. Ich begann mit einem unbezahlten Praktikum bei Western Union, das dann in ein bezahltes Praktikum überging. Nach sieben Monaten wurde ich fest angestellt im Digital-Bereich und schaffte es bis auf die Managerebene. Seit zweieinhalb Jahren bin ich Senior Manager bei der Bank99 und leite die Abteilung für Onlinebanking und Apps. Neben der Vollzeit-Arbeit habe ich ein Masterstudium in Data Science abgeschlossen.

 

 

„Sport hilft Kontakte zu knüpfen“

Heute lebe ich mit meiner wundervollen Frau und unserem zweijährigen Sohn in Wien. Sie sind für mich mein Lebensmittelpunkt. Mein Alltag ist erfüllend und gut strukturiert. Neben meiner Arbeit und meiner Familie verbringe ich jeden Tag Zeit mit meinem Pferd „Nerrados“ und dem Springreiten. Das ist für mich nicht nur ein Sport, sondern Teil meiner Identität. Ich wollte das immer machen und habe dann über Bekannte die Möglichkeit bekommen, in einer Reitschule zu lernen und dann auch ein eigenes Pferd zu kaufen. Meine Wohnung ist nur zehn Minuten von der Arbeit und vom Reitstall entfernt, was die Logistik vereinfacht. Sport hilft auf jeden Fall dabei, Menschen kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen, das kann ich jedem empfehlen.

 

„Wir brauchen faire Chancen“

Anfangs war die größte Herausforderung die Sprache – aber ich habe mich bis zum C1-Niveau hochgearbeitet. Auch der Einstieg ins Berufsleben war nicht leicht. Trotz meiner Ausbildung musste ich mich doppelt beweisen. Und wie viele Geflüchtete, habe ich auch mit Heimweh, Angst und dem Verlust meines alten Lebens zu kämpfen. Ich wünsche mir, dass es mehr Programme gibt, die Sprache, Bildung und Beruf kombinieren – und dass man Geflüchteten mehr Vertrauen entgegenbringt. Viele bringen Qualifikationen und Erfahrung mit – wir brauchen nur faire Chancen. Menschen flüchten, weil es nicht anders geht. Sie suchen ein Leben in Sicherheit. Ich wollte eigentlich nicht weg, aber Krieg ist Krieg.

 

„Ich bin nicht nur ein Flüchtling, ich bin ein Mensch“

Mein nächstes großes Ziel ist die Staatsbürgerschaft. Alle meine Freunde dachten, ich werde der erste sein, der sie bekommt, aber ich bin einmal über eine rote Ampel gefahren und da wurde mein Verfahren sofort gestoppt. Ich habe vor fünf Monaten einen erneuten Antrag gestellt und hoffe, dass es diesmal klappt, schließlich bin ich seit 10 Jahren hier und erfülle alle Voraussetzungen. Anderen Menschen in meiner Situation rate ich offen und selbstbewusst zu sein. Ich bin nicht nur ein Flüchtling, ich bin ein Mensch. Ich habe die gleichen Ziele, Probleme, Beziehungen und Alltagsthemen wie andere und das macht mich aus. Ich wünsche mir, dass Integration als gegenseitiger Prozess verstanden wird. Österreich hat mir gezeigt, dass Menschlichkeit möglich ist. Ich bin dafür ewig dankbar – und ich möchte selbst ein Teil dieser Offenheit für andere sein.

 

„Es gab Schlüsselfiguren, die mein Leben verändert haben“

All die Menschen, die mich auf meinem Weg unterstützt haben, sind für mich zur Wahlfamilie geworden. Es gab einige Schlüsselfiguren, die mein Leben verändert haben: Alissa und Ines mit ihren wunderbaren Eltern – sie wurden meine Familie in Schärding. Ihre Wärme gab mir das Gefühl, angekommen zu sein. Magdalena gab uns Deutschunterricht im Camp. Martina Zika setzte sich mit ihrem unglaublichen Engagement für uns im Lager ein. Sie war jeden Tag da, brachte Hoffnung und Menschlichkeit. Michael Dabering kam extra aus Tirol, um beim Roten Kreuz zu helfen. Er wurde mein erster österreichischer Freund, stand mir bei meinem Studium zur Seite, behandelte mich wie einen Bruder und gab mir am Wochenende ein Zuhause. Ein ganz besonderer Mensch war auch mein erster Manager bei Western Union. Joseph Katakam – mein erster Vorgesetzter, Mentor und heute ein lebenslanger Freund. Er wurde zu einem echten Bruder, und seine wunderbare Familie ist heute ein Teil unserer Familie geworden. Danke, an all meine Freunde, für eure ständige Unterstützung!“

 

Zehn Jahre ist es her, dass rund um die Jahre 2014 bis 2016 mit der großen Fluchtbewegung viele zehntausende Menschen nach Österreich kamen, die ihre Heimat aufgrund von Krieg und Verfolgung verlassen mussten. In der 5-teiligen Porträtreihe „10 Jahre danach“ kommen Menschen zu Wort, die damals in Österreich ankamen und sich hier ein neues Leben aufgebaut haben. Was sind ihre Erfahrungen, ihre Sorgen, ihre Erfolge und Wünsche? Sie erzählen selbst, wie sie ihre Flucht und ihr Neuanfang geprägt haben. Wenn Sie Geflüchtete unterstützen wollen, finden Sie hier Infos und Kontakte. Alle bereits veröffentlichten Porträts der aktuellen Reihe sowie unsere Porträtreihen der letzten Jahre sind hier nachzuschauen: www.hierangekommen.at

 

 

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