Ende diskriminierender ÖFB-Bestimmungen im Amateurfußball
SOS Mitmensch begrüßt die vom ÖFB getroffene Entscheidung, die Beschränkung der Spielberechtigung von Nichtösterreichern im Erwachsenen-Amateurbereich ab 1.Juli 2013 aufzuheben. Die bisherige Trennung in „Inländervereine“ und „Ausländervereine“ ist damit obsolet. Der Amateurfußball kann nun viel stärker als bisher sein integratives Potential entfalten.
§ 23.3 der ÖFB-Richtlinien sah bis jetzt vor, dass im Amateurfußball pro Team maximal drei erwachsene Nichtösterreicher spielberechtigt waren. Als „Ausgleich“ gab es so genannte Volksgruppenteams in denen nur eine Minderheit an Österreichern spielen durfte. Aufgrund dieser Regelung waren Nichtösterreicher vielfach vom regulären Spielbetrieb ausgeschlossen. Um spielen zu können, mussten sie „Volksgruppenteams“ beitreten. Integration wurde so behindert. Der ÖFB hat nun die Aufhebung dieses integrationsfeindlichen Regulativs beschlossen. Ab Juli 2013 darf es im Amateurfußball keine Diskriminierung mehr aufgrund der Staatsbürgerschaft geben. Den Landesverbänden wird vom ÖFB lediglich gestattet, „nicht diskriminierende und verhältnismäßige Eigenbauspielerregelungen“ einzuführen.
Mit der Streichung der Ausländerbeschränkung im Amateursport wurde eine wichtige Forderung des Alternativen Integrations-ExpertInnenrats im Handlungsfeld Sport erfüllt. Ein nichtösterreichischer Pass ist ab kommenden Sommer kein Hindernis mehr für ein gemeinsames Sporterleben. Jetzt gilt es Schritt für Schritt weitere Integrationsbarrieren im Sport zu beseitigen, etwa das in vielen Bereichen fehlende Diversitätsmanagement oder das fehlende Monitoring von Rassismus im Sport.
Großer Dank gebührt übrigens der Initiative Fairplay, die sich schon lange gegen diskriminierende Bestimmungen im Fußball einsetzt.