
43.000 junge Menschen im Erstwahlalter dürfen nicht wählen
Viel wird dieser Tage über die wichtige Gruppe der 348.000 ErstwählerInnen geschrieben. Aufmerksamkeit verdienen sich jedoch auch die 43.000 jungen Menschen, die sich zwar im Erstwahlalter befinden, aber trotzdem nicht wählen dürfen, weil sie keinen österreichischen Pass besitzen.
„Der Ausschluss dieser jungen Menschen von demokratischer Beteiligung hat massive Auswirkungen auf deren Zugehörigkeitsgefühl zum österreichischen Staat und auch auf deren Wahrnehmung von Politik. Wer weder wählen noch kandidieren darf, ist zum politischen Desinteresse verdammt. Die Distanz, die durch den Wahlausschluss geschaffen wird, behindert Integration und schadet unserer Demokratie“, kritisiert Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Um ein Zeichen gegen die wachsende Demokratiekluft zu setzen, hält SOS Mitmensch am 24. September von 15 bis 20 Uhr vor dem Innenministerium eine eigene Nationalratswahl für NichtstaatsbürgerInnen ab, die so genannte „Pass egal Wahl“. Wahlberechtigt bei der „Pass egal Wahl“ sind alle, die in Österreich ihren Lebensmittelpunkt haben, aber keinen österreichischen Pass besitzen. „Demokratie lebt von Beteiligung, nicht von Ausschluss. Es sollte in unser aller Interesse sein, dass sich alle, die hier längerfristig leben und von der österreichischen Politik daher betroffen sind, unabhängig vom Pass an der Demokratie beteiligen können. Mit der Pass egal Wahl am 24. September vervollständigen wir symbolisch die offizielle Nationalratswahl“, so Pollak.
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