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16. Mär. 2021

Verstehen nicht, warum wir nicht die Staatsbürgerschaft haben

Hier Geborene und hier Aufgewachsene, die von der Nichteinbürgerungspolitik in Österreich betroffen sind, melden sich zu Wort. Sie verstehen nicht, warum sie der Staat, der ihr Staat ist, nicht als Bürgerinnen und Bürger des Landes, das ihr Land ist, anerkennt. Ihr Wunsch: Es soll endlich die Möglichkeit geben, sich von Anfang an in Österreich zu Hause zu fühlen.

 

Olga Kosanović, 25 Jahre, Regisseurin und Kamerafrau

 

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"Mein Name ist Olga Kosanović. Ich bin gebürtige Wienerin. Ich bin hier geboren und aufgewachsen und in die Schule gegangen, habe aber nach wie vor einen serbischen Pass, weil meine Eltern beide aus Serbien kommen. Ich befinde mich jetzt seit über einem Jahr in diesem Einbürgerungsverfahren in Österreich und sehe da eher schwarz als weiß für die Zukunft. Weiß aber gerade gar nicht, was der aktuelle Stand ist, weil die Kommunikation mit der MA35 auch leider nicht die beste ist. Man bekommt irgendwie alle zwei, drei Monate mal eine Email mit neuen Forderungen, die man nachzureichen hat zugeschickt, ansonsten eher wenig Information.

 

Jedenfalls ist das große Thema in meinem Fall, dass ich in Deutschland studiert habe, d.h. ich bin für ein Studium, für eine Zeit lang nach Hamburg gezogen und habe dort meinen Bachelorabschluss gemacht und das wird mir jetzt zum großen Verhängnis in Sachen Einbürgerung in Österreich. Was ich persönlich als sehr absurd empfinde, da ich hier geboren bin, mein Lebensmittelpunkt trotzdem immer hier war, meine Familie hier wohnt, meine Freunde hier sind und ich hier auch maturiert habe usw.

 

Ja, ich arbeite hier, ich bin im Moment eigentlich, wenn man es streng genommen sieht, Angestellte des öffentlichen Dienstes. Ich arbeite in einer öffentlichen Schule und unterrichte. Nebenbei arbeite ich auch noch im Burgtheater und bei verschiedenen Filmproduktionen und das erzähle ich auch deswegen, weil es ein bisschen die Absurdität unterstreicht, die mir bei der Antragstellung in der MA35 widerfahren ist und zwar hat dort die Sachbearbeiterin zu mir gesagt: „Ja, mein Fall sei sehr, sehr, sehr schwierig und das Problem wäre, dass sie überprüfen müssen, ob ich denn überhaupt integrierbar sei.“

 

Und mit diesen Worten bin ich da raus und war wirklich sehr vor den Kopf gestoßen und habe mich ein bisschen wie im falschen Film gefühlt und ich bin mir sicher, dass sich sehr, sehr viele andere hier geborene Wienerinnen und Wiener ähnlich fühlen, wenn sie so etwas erfahren, weil das einfach für uns unvorstellbar ist, dass jemand anderer uns als Fremde sieht und wir uns hier aber zuhause fühlen und hier aufgewachsen sind."

 

Elma H., 26 Jahre, Pädagogin

 

„Hallo, ifbtch bin Elma, 26 Jahre alt, bin vom Beruf her Pädagogin und arbeite an einer öffentlichen Schule in Wien. Ich bin nicht in Wien geboren, ich lebe allerdings seit meinem 10. Lebensjahr in Wien und fühle mich hier zugehörig. Diese Tatsache wollte ich auch am Papier haben und habe gemeinsam mit meinem Vater und meinem (mittlerweile 16 Jährigen) Bruder, welcher seitdem er ein Baby ist in Wien lebt, den Antrag für die österreichische Staatsbürgerschaft bei der MA35 gestellt.
 
Das war im Jahr 2018 als ich noch nicht gearbeitet, sondern studiert habe. Jetzt haben wir das Jahr 2021 und ich besitze die österreichische Staatsbürgerschaft noch immer nicht. Mein Papa wurde Ende 2019 zum 2. Mal (2014 das 1. Mal) abgelehnt, diesmal weil sein Mitarbeiter über rot gefahren ist und das Auto auf ihn gemeldet war. Dies galt als eine Straftat, und er, ein Mensch der seit circa 20 Jahren für dieses Land sehr hart arbeitet und sogar Arbeitsplätze geschaffen hat, viel Steuer zahlt und ein anständiger und integrierter Bürger ist, wird abgelehnt.
 
Wegen seiner Ablehnung musste ich wieder einen Antrag stellen, unabhängig von meinem Vater, somit fing die Tortur wieder von vorne an. Meine Referentin unterstellte mir, dass ich vom AMS Geld bekommen habe und ihr Dokumente vorenthalte und dass ich den Unterschied zwischen Brutto- und Netto-Gehalt nicht kenne (sie war verwundert, dass ich mehr verdiene als sie erwartet hat, dachte zuerst, ich habe das verwechselt und hat mich ausgelacht). Außerdem wurde mir unterstellt, dass ich in gewissen Zeiträumen (in welchen ich sogar doppelt versichert war) nicht versichert war und somit keine Bestätigung hätte, dass ich tatsächlich in Österreich gelebt habe.
 
Das alles musste ich mühsam nachweisen, wurde immer wieder abgelehnt, weil es die „falschen“ Dokumente waren, bis eine sehr zuvorkommende Dame von der Krankenkasse mir auf meine verzweifelte Bitte eine Bestätigung schickte, dass dieses Dokument, welches meine Referentin verlangt hat, gar nicht existiert. Erst dann (Juni 2020) bekam ich den Bescheid über die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft, allerdings vorbehaltlich des Nachweises über das Ausscheiden aus dem bisherigen Staatsverband (aus meinem Geburtsland). Die Staatsbürgerschaft erhielt ich daher noch immer nicht.
 
Auf Grund der Corona-Reisebeschränkungen musste ich meinen Onkel drum bitten, dass er diese mühsamen Behördengänge in meinem Geburtsland für mich erledigt und ich habe ihm eine Vollmacht aussprechen lassen. Seit circa 2 Monaten habe ich nun endlich die Ausscheidungsbestätigung, diese bringt mir aber dennoch nichts. Ich muss bis zu einem Jahr oder sogar noch länger warten, bis ich den tatsächlichen Nachweis über das Ausscheiden aus dem bisherigen Staatsverband bekomme, erst dann darf ich meinen Einbürgerungsprozess fortsetzen. Und wenn ich Pech habe, muss ich zum 3. Mal einen Antrag stellen, da der Bescheid von der MA35 nur 2 Jahre lang gültig ist.
 
Ich habe mittlerweile einen anderen Referenten bekommen und muss sagen, dass dieser höflich und hilfsbereit ist, es gibt auch sehr bemühte Menschen bei der MA 35, keine Frage, vielen Dank an solche. Wenn aber von vielen Staatsbürgerschafts-Anfragen nur sehr wenige Leute die Staatsbürgerschaft bekommen, stapeln sich nun mal die Akten. Der Job wird somit noch anstrengender, dennoch sollten schwarze Schafe, die Menschen diskriminieren, herausgefiltert werden. Da wäre eine direkte Anlaufstelle bei der MA 35 bei behördlicher Diskriminierung sicher keine schlechte Idee. Es muss das Recht bestehen seinen Referenten jederzeit zu wechseln. Man sollte außerdem über seine Rechte und Pflichten gleich zu Beginn informiert werden, da wären Infoabende z.B. auch hilfreich.
 
Ich unterstütze die Initiative #hiergeboren von SOS Mitmensch, da mir Gerechtigkeit und Menschlichkeit sehr am Herzen liegen.
Es ist inakzeptabel, dass hier geborene oder hier aufgewachsene Kinder um Zugehörigkeit betteln müssen.
 
Es ist inakzeptabel, dass Kindern mit Migrationsvordergrund das Gefühl vermittelt wird minderwertig zu sein und sich immer wieder extra beweisen zu müssen.
Es ist inakzeptabel, dass Kinder abgeschoben werden.
Es ist inakzeptabel, dass bewusst Parallelgesellschaften kreiert werden.
 
Wir leben im Jahr 2021, es wird Zeit sich mit dieser wichtigen Thematik zu beschäftigen und die Gesetze dem Zeitalter anzupassen! Denn es kann doch nicht sein, dass jedes 5. hier geborene Kind nicht als österreichische/r Staatsbürger/in gelten darf.
 
Kinder werden für etwas bestraft, was sie nicht verstehen, was sie nicht verdienen und was ihnen niemals hätte passieren sollen, es wird ihnen ein großes Stück von ihrer Identität genommen. Kein Kind sucht sich aus, wo es geboren wird. Wir sind nicht alle wie Pflanzen aus dem Boden gewachsen, um den Staat als seinen alleinigen Ursprung zu beanspruchen und alle übrige, hier lebende Menschen auszugrenzen.
 
Menschen, die in der Position sind über solche Gesetze zu entscheiden, müssen Verantwortung übernehmen. Sie sollten sich endlich trauen, ein Zeichen zu setzen, um Diskriminierung in einer Demokratie zu verhindern. Das ist ihr Job, den haben sie sich bewusst ausgesucht,ho also sollten sie endlich handeln. So geht es nicht mehr weiter."
 

Tekla Scharwaschidze, 21 Jahre, Studentin

 

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"Mein Name ist Tekla Scharwaschidze, ich bin 21 Jahre alt und lebe seit meinem dritten Lebensjahr in Österreich. Ich bin hier aufgewachsen, wurde aber in Georgien geboren, kann aber trotzdem sagen, dass Österreich meine Heimat ist, weil ich hier aufgewachsen bin und meinen Lebensmittelpunkt hier habe.

 

Die Abschiebungen von Tina, Anna und den weiteren jungen Menschen sind mittlerweile nun schon fast einen Monat her. Und ich kann aber trotzdem sagen, dass ich von den Ereignissen noch immer sehr bedrückt bin, weil sie mir wirklich ans Herz gehen. Meine Familie hat damals elf Jahre lang auf das Bleiberecht in Österreich warten müssen. Und in dieser Zeit haben wir auch einige negative Bescheide erhalten. Und ich kann von Glück sprechen, dass wir schlussendlich dann in Österreich bleiben durften.

 

Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, wie das für mich und meine Schwester gewesen wäre, alles hier aufzugeben und in ein für uns fremdes Land zurückzuziehen. Es fällt mir deshalb auch nicht schwer, mich in die Lage von Tina und den anderen hineinzuversetzen und ich würde hier auch an jeden appellieren, sich das mal vorzustellen, wie das ist, wenn man vernachlässigt, ausgegrenzt und abgeschoben wird aus einem Ort, der einem schon tief verbunden ist. Es entwurzelt einen. Zurück bleibt dann eine lebenslange Identitätssuche, meiner Meinung nach.

 

Aufgrund dessen unterstütze ich natürlich jegliche Forderung, dass hier geborene, aufgewachsene Kinder die Möglichkeit erhalten, eingebürgert zu werden, damit das Kindeswohl und der Schutz vor möglicher Ausgrenzung an oberster Stelle steht."

 

Mereme Meraklu, 18 Jahre, Schülerin

 

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"Mein Name ist Mereme Merlaku. Ich bin 18 Jahre alt und besuche eine Handelsakademie in Wien. In bin in Österreich geboren und aufgewachsen und ich möchte auch in Zukunft weiterhin in Österreich leben, weil Österreich trotz meines albanischen Migrationshintergrunds meine Heimat ist und ich mich hier sehr wohlfühle. Jedoch habe ich leider bis jetzt immer noch nicht die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen, da keiner meiner beiden Eltern diese besitzt, obwohl sie schon sehr lange hier leben, sich hier integriert haben, hier arbeiten und genauso wie alle anderen Steuern zahlen. Somit bin auch ich ohne die österreichische Staatsbürgerschaft vom Wahlrecht ausgeschlossen und von der österreichischen Demokratie.

 

Zudem werde ich von der Gesellschaft auch nicht als Österreicherin angesehen, weil ich nicht die Staatsbürgerschaft habe, obwohl ich hier geboren bin, hier zu Schule gehe und seit über 18 Jahren hier lebe. Nach dem Abschluss der Handelsakademie möchte ich später einmal sehr gerne im politischen oder wirtschaftlichen Bereich arbeiten und dafür ist eine österreichische Staatsbürgerschaft eine Voraussetzung. Um diese Staatsbürgerschaft jedoch erhalten zu können, muss man sehr viele Kriterien erfüllen können und ausreichend Geld dafür haben.

 

Wie kurz erwähnt, besuche ich eine Handelsakademie im fünften Bezirk. Am 1. Oktober 2020 hatten an meiner Schule alle Schülerinnen und Schüler ohne österreichische Staatsbürgerschaft, dank der Kampagne der SOS Mitmensch, die Möglichkeit an einer sogenannten „Pass Egal Wahl“ teilzunehmen.

 

Dort konnten wir alle einmal erleben wie es wäre in Wahlkabinen zu wählen und wir haben uns für einen Moment als Teil der österreichischen Bevölkerung gefühlt. Für mich war es ein sehr schönes Erlebnis. Das hat mir auch vor Augen geführt, wie unfair es ist, dass Menschen mit einem Migrationshintergrund, die in Österreich leben und geboren sind und weiterhin hier leben möchten, so von der Demokratie ausgeschlossen werden, nur weil sie keine Staatsbürgerschaft haben.

 

Da auch ich in meiner Zukunft weiterhin sehr gerne in Österreich leben möchte, würde ich es für sinnvoll halten, wenn meine Kinder von Geburt an die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen würden, ohne diesen ganzen Prozess durchlaufen zu müssen. Damit sie sich von Anfang an in Österreich zu Hause fühlen."

 

Aylin Ayyildiz, 17 Jahre, Schülerin

 

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"Mein Name ist Aylin Ayyildiz. Ich bin 17 Jahre alt. Ich bin in Österreich geboren und aufgewachsen. Ich gehe hier in die Schule. Ich gehe auch nebenbei arbeiten, im Einzelhandel, und ich musste, als ich mich mal beworben habe, meine Arbeitserlaubnis nachweisen. Das habe ich sehr unfair gefunden, da ich hier geboren und aufgewachsen bin. Ich musste diese nur nachweise, weil ich keine Staatsbürgerschaft habe, das fand ich wirklich nicht fair.

 

Und ich wurde auch mal diskriminiert, weil ich keine österreichische Staatsbürgerschaft habe, was mich auch sehr traurig gemacht hat. Ich wurde ausgelacht und das war wirklich sehr unangenehm für mich.

 

Es gibt Jugendliche in Österreich, die die Staatsbürgerschaft haben aber nicht wählen gehen. Und es gibt auch sehr viele Jugendliche, die keine österreichische Staatsbürgerschaft haben, aber sehr gerne wählen gehen würden, weil sie an ihre Zukunft denken."

 

Mirjana Milenkovic, 17 Jahre, Schülerin

 

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"Ich heiße Mirjana Milenkovic und ich bin 17 Jahre alt. Ich wurde hier in Wien geboren, habe aber serbische Wurzeln. Ich lebe schon seit meiner Geburt hier, könnte mir auch nicht vorstellen in Serbien zu leben, da Österreich einfach meine Heimat ist und ich mich wie eine Österreicherin fühle.

 

Ich bin mit der österreichischen Kultur aufgewachsen und nicht mit der serbischen. Ich bin mit Österreichern aufgewachsen und nicht mit Serben. Ich gehe in österreichische Schulen und nicht in serbische Schulen und ich bin trotzdem keine Österreicherin laut dem Gesetz. Ich habe sozusagen alle Kriterien erfüllt, die es braucht, um eine Österreicherin zu sein, außer eben, dass ich keine österreichische Staatsbürgerschaft habe. Und das verstehe ich nicht.

 

Viele Menschen, mit einer anderen Staatsbürgerschaft, leben und wachsen hier genauso auf wie eben Menschen mit österreichischer Staatsbürgerschaft. Nicht nur dass man nicht wählen kann, wenn man Ausländer ist, man muss sich auch ständig um Aufenthaltsgenehmigungen kümmern und es gibt auch viele Nachteile, wenn man eine Ausbildung oder ein Studium machen möchte.

 

Es wäre wirklich sehr schön, wenn für alle Menschen mit Migrationshintergrund und auch für alle zukünftigen Menschen, wenn sie das Gefühl von „Zugehörigkeit“ direkt von Anfang an erleben könnten und wenn erst gar kein Grund besteht sie auszuschließen oder andere Menschen auszuschließen. Menschen sollten sich vor allem in dem Land, in dem sie geboren wurden, aufwachsen und leben, zugehörig fühlen. Das kann man erst komplett, wenn man direkt von Anfang an die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt."

 

Ebru Sokolova, 23 Jahre, Studentin

 

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"Ich bin Ebru, bin 23 Jahre alt, hier geboren und aufgewachsen, durfte aber noch nie wählen. Das liegt daran, dass ich die österreichische Staatsbürger*innenschaft bei meiner Geburt nicht erhalten habe. Das wäre nur möglich gewesen, wenn mindestens meine Mutter österreichische Staatsbürgerin wäre. Dem ist aber nicht so.

 

Dadurch bin ich und viele andere Menschen auch von jeglichen politischen Prozessen hier ausgeschlossen. Wir dürfen nicht wählen. Wir dürfen keine Volksbegehren unterschreiben oder sonstiges. Das ist ziemlich diskriminierend und unfair. Denn alles, was in der Politik beschlossen wird, betrifft uns ebenso. Nur haben wir leider kein Mitspracherecht.

 

Wie man in den vergangenen Wochen durch die mediale Aufmerksamkeit sehen konnte, hat es auch viele Nachteile für Kinder, die hier geboren wurden, ebenso aufgewachsen sind, in die Schule gingen, aber leider Gottes abgeschoben wurden. Das wäre nicht passiert, wenn sie bei ihrer Geburt ein Recht auf die österreichische Staatsbürger*innenschaft gehabt hätten.

 

Und völlig egal, ob sie gut integriert sind oder nicht gut integriert sind, jede Person sollte das Recht haben, mitbestimmen zu dürfen, denn wir sind auch an der Politik, an den Geschehnissen und an den Entscheidungsprozessen interessiert - es betrifft uns genauso.

 

Daher würde ich euch bitten: Unterstützt doch die Kampagne von SOS Mitmensch und unterschreibt, so dass wir hier alle dieselben Pflichten, dieselbe Verantwortung, aber auch dieselben Rechte haben können."

 

Insaf S., 30 Jahre, Bürokauffrau

 

„Ich bin staatenlos, geboren in Wien, mit ununterbrochenem hiesigem Aufenthalt. Ich habe hier die Schule besucht und mit Matura abgeschlossen. Mein Lebensmittelpunkt und meine Heimat ist Österreich. Dennoch wird mir die offizielle Staatszugehörigkeit verwehrt.

 

Im Sommer letzten Jahres, erfüllte ich die erforderlichen Kriterien und stellte einen Antrag auf Einbürgerung bei der MA35. Eine Terminvorgabe wurde für Ende November 2020 angesetzt. Während meines Erstgesprächs erfuhr ich, dass seit 2005 ein weiterer Antrag noch in Bearbeitung ist! In den letzten 16 Jahren befand kein einziger Beamte oder Führungskraft seine Zuständigkeit, den Fall zu bearbeiten und einen Bescheid zu erstellen! Meine Mutter, seit einigen Jahren leider in stationärer Pflege, beantragte diesen für mich. Zum damaligen Zeitpunkt war ich 14 Jahre alt. Dieser Akt wird nun neu aufgerollt und zur Anwendung wird die Gesetzeslage von 2005 herangezogen. Ein Paradebeispiel der Einbürgerungs-Bürokratie Österreichs!

 

Dank des Schengener Abkommens konnte ich innerhalb der EU verreisen. Fernreisen sind fast immer mit Visa Anträgen verbunden, sofern eine Einreise überhaupt erlaubt ist! Hoffentlich finden wir Staatenlose endlich Gehör in Österreich und werden nicht wie Aussätzige (z.B: bei Passkontrollen) behandelt. Ich blicke hoffnungsvoll in die Zukunft, die eine positive Veränderung zur Erleichterung der Einbürgerung für Staatenlose bringt!“

 

Bist auch du persönlich von der Nichteinbürgerungspolitik in Österreich betroffen und möchtest die #hiergeboren-Initiative von SOS Mitmensch unterstützen? Dann sende uns eine E-Mail an: [email protected]

 

Hintergrund: SOS Mitmensch hat im Jänner 2021 gemeinsam mit Expert*innen und Betroffenen eine Kampagne gegen den Ausschluss hier geborener und hier aufgewachsener Kinder und Jugendlicher von der österreichischen Staatsbürgerschaft gestartet. Mehr als 300.000 in Österreich geborene bzw. von Kind auf hier aufgewachsene junge Menschen sind betroffen! Und die Zahl wächst mit jedem Tag! Bereits fast 40.000 Menschen unterstützen die #hiergeboren-Initiative!

 

JETZT die #hiergeboren-Petition unterzeichnen!

 

 

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