Nichteinbürgerungspolitik: Gespräch mit betroffenen jungen Menschen
SOS Mitmensch, Volkshilfe Wien und die Wiener Jugendzentren veranstalteten am 10. Juni im J.at am Volkertplatz in 1020 Wien ein bewegendes und spannendes Kamingespräch mit jungen Menschen, die in Österreich aufgewachsen sind, aber bisher nicht die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten haben.
Österreich Schlusslicht
Hintergrund ist die Tatsache, dass Österreich in Europa Schlusslicht ist, was den Zugang zur Staatsbürgerschaft betrifft. Wie kaum ein anderes Land grenzt Österreich Kinder und Jugendliche, die hier geboren bzw. hier aufgewachsen sind, von der Staatsbürgerschaft aus.
Hunderttausende betroffen
Von dieser ausgrenzenden Nichteinbürgerungspolitik sind inzwischen mehr als 300.000 junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Biographien und Lebenswegen betroffen. Gemeinsam haben sie, dass sie vom Staat zu "Fremden" erklärt, von gleichen Rechten ausgeschlossen und in ihrer Zugehörigkeit blockiert werden.
Acht Betroffene erzählen
Adam, Arton, Daniela, Emmanuela, Ebru, Peush, Santos und Yule gehören zu diesen betroffenen jungen Menschen, die seit ihrer Kindheit oder sogar schon von Geburt an hier leben, aber eine nichtösterreichische Staatsbürgerschaft haben oder staatenlos sind. Sie haben beim Kamingespräch einen Einblick gegeben, was die fehlende österreichische Staatsbürgerschaft für ihr Leben und ihre Situation bedeutet, warum sie die Nichteinbürgerungspolitik ärgert und mit welchen behördlichen Schikanen sie zu kämpfen haben. Teilweise liegen Staatsbürgerschaftsanträge schon seit Jahren vorher, werden aber nur schleppend oder gar nicht behandelt.
Danke!
Wir danken allen Teilnehmer*innen sehr herzlich. Es ist hoch an der Zeit, dass ihr wahrgenommen und gehört werdet!
--> Link zur #hiergeboren-Kampagnenseite
Um faire Einbürgerungsbestimmungen zu erreichen hat SOS Mitmensch unter dem Motto „#hiergeboren“ eine Petition gestartet und ruft auf der Webseite hiergeboren.at zum Unterschreiben auf.
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