„SOS Balkanroute“ und „Fairness Asyl“ erhalten Ute-Bock-Preis für Zivilcourage
Unter dem Ehrenschutz von Bundespräsident a.D. Heinz Fischer und Margit Fischer verleiht SOS Mitmensch heuer den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage an die Initiativen „SOS Balkanroute“ und „Fairness Asyl“. „SOS Balkanroute“ wird für mutige grenzüberschreitende Hilfe für schutzsuchende Menschen ausgezeichnet. Der Verein „Fairness Asyl“ erhält den Preis für den vorbildhaften Kampf für faire Asylverfahren.
Online-Zeremonie am 19. Mai
Die mit insgesamt 4.000 Euro dotierten Preise werden am Dienstag, den 19. Mai, um 19 Uhr erstmals in einer Online-Zeremonie überreicht. SOS Mitmensch dankt für diese Dotierung der RD Foundation Vienna von Ingrid und Christian Reder. Die Preisreden halten die Rapperin Esra Özmen (aka Esrap) und der Kabarettist Thomas Stipsits. Für die Teilnahme an der Preisverleihung ist eine Anmeldung bis spätestens 18. Mai unter [email protected] erforderlich. Technische Details zum Eintritt in den Online-Raum erhalten Sie nach der Anmeldung.
Grenzüberschreitende Hilfseinsätze für Menschen in Not
Petar Rosandic (aka Rapper Kid Pex) und Brigitte Holzinger riefen im Herbst 2019 gemeinsam die Initiative „SOS Balkanroute“ ins Leben. Aufgerüttelt durch die prekäre Lage von Geflüchteten entlang der so genannten „Balkanroute“, organisierten sie mehr als ein halbes Dutzend Hilfstransporte zu den Lagern an der bosnisch-kroatischen Grenze. „‘SOS Balkanroute‘ hat sich nicht an die Vorgaben einer zunehmende von Populismus und Menschenabwehr getriebenen Politik gehalten, die in jeder Hilfeleistung einen „Pull-Faktor“ sieht. Die Initiative hat mutig gehandelt, Schutzsuchenden in Not geholfen und viele Menschen inspiriert, ebenfalls grenzüberschreitend Hilfe zu leisten“, begründet Gerlinde Affenzeller, Geschäftsführerin von SOS Mitmensch, die Auszeichnung für das Engagement der Initiative.
Team von "SOS Balkanroute" im Einsatz
Kampf für faire Asylverfahren
Für außerordentliche Zivilcourage ausgezeichnet wird auch der Verein „Fairness Asyl“, der mehrfach mangelhafte Asylbescheide aufgedeckt hat und sich gegen Abschiebungen in gefährliche Krisengebiete einsetzt. Darüber hinaus begleitet und unterstützt der Verein Schutzsuchende, die mit aufwendigen Verfahren und Vorurteilen konfrontiert sind. „Das Quartett Andrea Mayrwöger, Doro Blancke, Wolfgang Salm und Jutta Lang setzt sich in außergewöhnlicher Weise für die Rechte von Schutzsuchenden ein. Sie legen den Finger auf brennende Wunden in der Asylpolitik und sind binnen kürzester Zeit zu einer wichtigen Anlaufstelle für Menschenrechte geworden“, nennt Affenzeller die Gründe für die Auszeichnung des Vereins.
Quartett kämpft unter dem Label "Fairness Asyl" für die Rechte von Schutzsuchenden
Solidarität und Fairness als Gebot der Stunde
SOS Mitmensch weist mit der Preisvergabe auf die Wichtigkeit des fairen Umgangs mit Schutzsuchenden und die dringende Notwendigkeit grenzüberschreitender Solidarität hin. „Hinschauen, handeln und Menschen in Not über soziale und nationale Grenzen hinweg helfen ist ein Gebot der Stunde. Ohne Fairness und Solidarität werde wir die aktuellen Krisen nicht bewältigen können“, betont Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
Zivilcourage-Preis von SOS Mitmensch seit 1999
Der Anerkennungspreis wurde 1999 ins Leben gerufen, um das Engagement der Flüchtlingshelferin Ute Bock zu würdigen. Sie war gleichzeitig erste Preisträgerin. Ihr folgten Gertrude Hennefeld, Vinzipfarrer Wolfgang Pucher, der Sozialarbeiter Bülent Öztöplu, die Plattform Gerechtigkeit für Seibane Wague, LEFÖ, Ehe ohne Grenzen, die Bleiberechtsplattform Oberösterreich, Elias Bierdel, Robert Zahrl und vier weitere FlüchtlingsaktivistInnen, der Polizist Uwe Sailer, der Verein Flucht nach Vorn, der Flüchtlingshelfer Siegfried Stupnig, Bürgermeisterin Angelika Schwarzmann, die Initiative Konvoi, die Holocaust-Überlebenden Rudi Gelbard und Helga Feldner-Busztin sowie die ehemalige Skirennläuferin Nicola Werdenigg und der Verein maiz.
Mehr Infos zu den PreisträgerInnen: Fairness Asyl, SOS Balkanroute
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