Was wollen Sie der Flüchtlingsfamilie wegnehmen, Herr Kurz?
Der für Integration zuständige Minister versucht seit einigen Tagen, PensionistInnen und Flüchtlingsfamilien gegeneinander auszuspielen. Er behauptet, es gehe um "Gerechtigkeit". Doch in Wahrheit macht er hier lebenden Menschen ihre Lebensgrundlage streitig.
In seinem Angriff auf Flüchtlingsfamilien vergleicht Sebastian Kurz nicht nur unredlicherweise eine vierköpfige Familie mit einer einzelnen Person. Kurz spricht auch fälschlicherweise von Gerechtigkeit, wo es in Wahrheit um etwas ganz anderes geht: nämlich um ein Minimum an Lebensgrundlage und Menschenwürde.
Sowohl mittellose geflüchtete Menschen als auch Pensionistinnen und Pensionisten brauchen etwas zu essen. Beide brauchen ein Dach über dem Kopf. Beide brauchen eine Zahnbürste, eine Unterhose, usw. Will Kurz den Geflüchteten nun die Unterwäsche streitig machen, weil er es für „ungerecht“ hält, wenn sowohl ein Geflüchteter als auch ein Pensionist Unterwäsche trägt?
Die Frage der Gerechtigkeit zu stellen, ist wichtig. Sie beginnt dort, wo es nicht mehr um das Minimum für ein menschenwürdiges Leben geht, das alle benötigen, sondern um die wachsende Schere zwischen Reich und Arm, die enorme Kluft zwischen Vermögenseinkünften und Arbeitseinkünften, usw.
Doch darüber redet Kurz nicht.
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