Recherche dokumentiert FPÖ-Unterstützung für neonazinahe Kreise
SOS Mitmensch veröffentlicht eine Recherche, die die systematische Unterstützung der FPÖ-Führung für antisemitische, rassistische und neonazinahe Kreise dokumentiert. Mit der Förderung von Kreisen, die mit der neonazistischen NPD sympathisieren, hat die FPÖ-Führung einen schweren Vertrauensbruch gegenüber der österreichischen Bevölkerung begangen.
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Strache, Vilimsky, Haimbuchner, Gudenus, Hofer - nahezu die gesamte FPÖ-Spitze unterstützt die neonazinahe "Aula" mit Inseraten, Beiträgen, Interviews und Sympathiebekundungen
Sympathien für neonazistische NPD
Im Fokus steht einmal mehr die Zeitschrift „Aula“, die bereits wegen der Verunglimpfung von KZ-Überlebenden in die Schlagzeilen geraten war. Jetzt hat eine Recherche von SOS Mitmensch ergeben, dass das von der FPÖ unterstützte Magazin im Frühjahr 2017 in mehreren Beiträgen klare Sympathien für die neonazistische NPD zum Ausdruck gebracht hat.
Attacke auf Bundesverfassungsgericht
Die vom deutschen Bundesverfassungsgericht vorgenommene Einstufung der NPD als „wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus“ und als „verfassungsfeindlich“ wurde in der „Aula“ massiv angegriffen. Das von der FPÖ unterstützte Magazin spricht in diesem Zusammenhang von einem „verdeckten Bürgerkrieg gegen die NPD“ und von einer „Auflösung des Volkes“ durch den Gerichtsentscheid. Auch das Verbotsgesetz wurde attackiert, weil dieses „eine Meinung bestrafe“, berichtet SOS Mitmensch. Darüber hinaus gehört zum engeren Autorenkreis des FPÖ-nahen Magazins zumindest ein Mitglied der neonazistischen NPD.
Von FPÖ geförderte "Aula" spricht von "verdecktem Bürgerkrieg" gegen die NPD und druckt Jubelsujet der neonazistischen Partei ab (Februar 2017):
In Zusammenhang mit dem Urteil des deutschen Bundesverfassungsgerichts, das die NPD als "wesensverwandt mit dem Nationalsozialismus" und als "verfassungsfeindlich" einstuft, spricht die von der FPÖ-Führung mitfinanzierte "Aula" von einer "Auflösung des Volkes", vom "Volkstod" und von der "Zerstörung des Begriffes des Menschen" (Februar 2017):
Die neonazistische NPD wird in der von der FPÖ unterstützten "Aula" als "missliebige Oppositionspartei" bezeichnet, die man "mundtot" zu machen versuche. NPD-Anwalt und NPD-Politiker Peter Richter wird als "Staranwalt" bezeichnet (Mai/Juni 2017):
Massenhaft FPÖ-Inserate für „Aula“
Dennoch überhäuft die FPÖ die „Aula“ weiter mit Inseraten, wie die Recherche von SOS Mitmensch zeigt. Allein im Jahr 2016 wurden von der FPÖ zehn teils großflächige Inserate in der „Aula“ geschalten. Hinzu kamen acht Beiträge durch FPÖ-Funktionäre und fünf Interviews mit FPÖ-Politikern, darunter gleich drei Auftritte von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache. Auch 2017, nachdem die „Aula“ bereits wegen der Beschimpfung von KZ-Überlebenden zivilrechtlich verurteilt war und wiederholt Sympathien für die neonazistische NPD erkennen ließ, setzte die FPÖ ungeniert ihre Inseratschaltungen, Beiträge und Interviews fort.
Gesammelte FPÖ-Inserate in der neonazinahen "Aula" im Jahr 2016:
Gesammelte FPÖ-Interviews in der neonazinahen "Aula" im Jahr 2016:
Gesammelte FPÖ-Beiträge in der neonazinahen "Aula" im Jahr 2016:
FPÖ-Vizeparteichef Hofer posiert für Werbefoto für die neonazinahe "Aula" (November 2016):
Gesammelte FPÖ-Inserate in der neonazinahen "Aula" im ersten Halbjahr 2017 (bis Juli):
Gesammelte FPÖ-Interviews und -Beiträge in der neonazinahen "Aula" im ersten Halbjahr 2017 (bis Juli):
Vertrauensbruch der FPÖ
SOS Mitmensch betont, dass eine Partei, die auch nur die geringste Nähe zum neonazistischen Spektrum habe, nicht vertrauenswürdig sei. „Man muss sich das einmal vorstellen: Ein Magazin sympathisiert mit einer Neonaziorganisation, beschimpft KZ-Überlebende und publiziert übelste antisemitische und rassistische Beiträge, und im gleichen Magazin tauchen Strache, Hofer, Vilimsky, Haimbuchner und viele mehr aus der FPÖ immer wieder fröhlich lächelnd in Inseraten, Beiträgen und Interviews auf. Die FPÖ-Führung hat das Vertrauen der österreichischen Bevölkerung, dass Parlamentsparteien mit neonazinahen Kreisen nicht das Geringste am Hut haben, massiv gebrochen und schändlich missbraucht“, sagt Alexander Pollak, Sprecher von SOS Mitmensch.
--> FPÖ inserierte direkt unter antisemitischem Artikel von NPD-Autor
--> FPÖ sponserte Beschimpfung von KZ-Überlebenden in "Aula" mit
--> Strache-Inserate für Kampf gegen "Rassefremde"
--> Detaildossier FPÖ und neonazinahe Kreise 2017
Wir danken dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes für die Unterstützung bei der Recherche.
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